Donnerstag, 18. Juli 2024

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Veranstaltungen zu denen Berichte oder Fotos/Bilder existieren



 
 

17. AvD-APOLLO-Pokal in Apolda (7.11.2010)

 Michael Kissel (14.11.2010)

Apolda. So viel Ori-Prädikatsveranstaltungen seit 1990 (fast) wie keine andere Stadt in Ostdeutschland - und auch bundesweit ganz weit vorne. Apolda: Bekannt für Old Style Oris. Es gibt vom Veranstalter handgezeichnete Skizzen, natürlich sind Folien zu benutzen, das zugrunde liegende Kartenmaterial ist wahrscheinlich auch etwas älter, Computer oder gar googlemaps & Co spielen keine ernstzunehmende Rolle. Die Aufgaben sind irgendwie auch berechenbar. Wie soll ich es erklären? Vor ein paar Jahren gab es mal acht Veranstaltungen in der ADMV- Serie. Zwei (also 25 %) waren in Apolda. Insgesamt gab es 12 Sieger - sechs bei den anderen Veranstaltungen und sechs in Apolda, weil zu viele das Bestmögliche erreichen konnten. Einiges davon stört mich auch. Aber nichts ist perfekt und wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzufahren. Wir waren jedenfalls da. In Klasse A war das Feld allerdings sehr übersichtlich. Wir hatten nur vier Konkurrenten.Die DB sind auch sehr übersichtlich. Auf der Strecke staunten wir nicht schlecht. Da stolperten wir doch immer wieder über so Sachen, die man hier nicht gewohnt ist und man einen Irrtum vermutet. Man überlegt, ob der Veranstalter den Hintersinn seiner Aufgabe bemerkt hat. Wenn man manchmal nicht nach dem Willen des Veranstalters fährt, geht später nichts mehr auf. Meist haben wir uns entschlossen nach Grundausschreibung zu fahren. Wenn der Veranstalter sich geirrt hat, müsste man halt später intervenieren. Und meist waren die Hürden beabsichtigt. Chapeau! Da hat sich was entwickelt. Einmal, bei einer Überlappung von End- und Anfangspunkt, haben wir uns dagegen entschieden, da wir meinten, dass die folgende Aufgabe nicht aufgehen würde, wenn wir die Überlappung fahren: End- und Anfangspunkt waren nur in den Karten zu den Aufgaben enthalten. Die danach eindeutige Überlappung reduzierte sich aber in der Übersichtskarte auf ein unmessbares Minimum. Und von E zu A ist nach Übersichtskarte zu fahren. Wir meinten, das wäre dann die Lösung: Keine Überlappung nach Ü-Karte. Falsch! Tatsächlich war nämlich auch die Lösung der folgenden Aufgabe anders, weil ein durch Folie zu übertragender indirekter Pfeil so geschickt um eine Winzigkeit zu lang war, dass die Fahrtrichtung entgegengesetzt verlief und damit die Aufgabe trotz Überlappung aufging. Die Folienübertragung in einer solchen Genauigkeit ist allerdings nach meiner Meinung Glückssache. Ich mag den Kram zwar sowieso nicht, aber das war so einfach nicht in Ordnung. Die deswegen fehlende Überlappung hat übrigens 20 FP gekostet, die falsche Lösung des indirekten Pfeils nichts. Das war aber nur deswegen so, weil die dort stehende NK durch eine falsche Aufgabenbeschreibung in den anderen Klassen zu einer reinen Negativkontrolle geworden war. Sonst wären weitere 20 FP dazugekommen. 40 FP für die Nebenüberlegungen wegen eines extrem ausgereizten indirekten Pfeiles, der per Folie in die Karte einzufügen ist? Hui! Auch Orientierungspunkte waren zu übertragen. Einer sogar mit einer Genauigkeit von einem halben Millimeter in beiden Achsen. Dabei sind wir auf die unmittelbar angrenzende Straße gekommen - und haben die NK elegant umfahren. Später bekamen wir zu hören, dass wir bei unserer Lösung ohnehin ein (laut DB verbotenes) Bahngelände befahren hätten. An der Einfahrt hing kein Schild, aber offenbar etwas später. Wenn wir dann, wie geplant, von der anderen Seite eingefahren wären, hätten wir die NK aber gehabt. Doch das stimmt so nicht. Wenn man an einer Sperrung steht, muss man seit 2007 nach dem ADMV-Reglement immer neutral umfahren. Wir hätten also nur unsere Idealstrecke wieder aufgenommen und keine NK aufgeschrieben. Der Rest sind Straßen im Millimeterabstand mit OP's, die in Halbmillimeterangabe einzuzeichnen waren. Wir fanden, das geht so nicht. Tatsächlich kannte der Veranstalter die Regelung ab 2007 für jegliche Straßensperrungen überhaupt nicht. Besonders bedenklich ist das, da es in meinem Bericht 2008 auch schon stand. So etwas wird aber nicht erst im Bericht moniert!!! An Sperrungen durch Verkehrsschild galt sozusagen das Entstehen einer neuen Idealstrecke. Old fashioned Apolda halt. Dadurch gab es eine falsche Idealstrecke mit 20 Fehlerpunkten: Mitten in einer Ortslage zwang eine Einbahnstraßenregelung, die nicht in der Karte vermerkt war, zur Anfahrt eines Orientierungspunktes auf einem abweichendem Weg, was unmittelbar zweimal das Passieren einer NK zur Folge hatte. Nur war das auf der neutralen - und nicht auf der Idealstrecke. Anderer Ort - das gleiche Thema. Wir trugen unsere Argumente vor und wurden auch angehört. Anschließend wollten die Veranstalter erst einmal beraten und weitere Fragen klären. Einiges später wurden alle informiert, dass Änderungen an den Musterbordkarten nicht mehr vorgenommen werden. Des weiteren würde es zu den vorgetragenen Einwänden auch kein Schiedsgericht geben (Schiedsrichter gab es leider sowieso nicht), da die gewählten Vertreter alle von den Einwänden betroffen seien. Wie überraschend, dass alle, die als versierte und vertrauenswürdige Fahrer in die Kommission gewählt wurden, "betroffen" waren! Die Fahrtleitung hat also die Kommission eliminiert, weil die Mitglieder nach Auswertung der Bordkarten eine abweichende Meinung hatten! Zu Recht geht sie davon aus, dass nur EINER Protest einlegt und die anderen zur Entscheidung zusammentreten. Aber es muss sich der Veranstalter - wie auch, wenn ein Einzelner eine abweichende Meinung vertritt und auf die Integrität der dadurch negativ betroffenen Kommission hofft - trotzdem der Kommission stellen und kann dort seine Auffassung darlegen. Aber nein. Stattdessen bekamen wir zu hören: Wir könnten aber gerne Protest einreichen (und 50,- € zahlen). Super: Wir schreiben und zahlen, dann entscheidet der Veranstalter nach eigener Idee ohne Schiedsgericht über den Protest, den er inhaltlich schon zuvor nicht berücksichtigt hat! Man braucht keine zehn Finger um sich auszurechnen, dass der Protest abgelehnt wird. Was ich dazu alles gedacht habe, sage ich nicht. Ich bin aber extrem verärgert. Stiftung Warentest schreibt dann immer "* führt zur Abwertung": In diesem Fall ergibt sich ein Gesamturteil "Ausreichend knapp verfehlt", obwohl es sonst für "Knapp Befriedigend" ausgereicht hätte. Und "Sehr gut" ist etwas, was ich mir gerne für besondere Momente aufhebe. Das passiert nicht jedes Jahr. Und ich muss dafür übrigens auch nicht gewinnen. Allerdings gehören für mich schriftliche Lösungshinweise für jedes Team dazu. So etwas gab es leider in Apolda noch nie. Es hätte also eigentlich ein schöner Tag werden können. Bis kurz vor Schluss fand ich es noch durchaus empfehlenswert, denn das ist bei einem "befriedigend" meine Folgerung. Seit vielen Jahren bin ich mindestens einmal pro Jahr auf einer Ori in Thüringen (Teils, weil ich auch komme, wenn ich eine Tour ausreichend finde, nur empfehle ich sie dann nicht weiter...). Ich überlege noch, was 2011 wird. Schließlich steht da oben: "...und wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzufahren". Vielleicht mit einem ernstzunehmenden Schiedsrichter, der am Wettkampftag auch vor Ort ist? Eventuell, dann... Mal sehen... Michael Kissel

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17. AvD-APOLLO-Pokal in Apolda (7.11.2010)

 Martin Vogel (15.11.2010)

HAllo Ori-Gemeinde, Als Vorsitzender der FK Orientierungssport im ADMV möchte ich, auch wenn ich selbst weder bei dieser Veranstaltung, noch bei vielen anderen in diesem Jahr präsent war, meinen Senf mit dazu geben. Unser Anliegen (FK) war in den vergangengen Jahren immer, ORI-Veranstaltungen auf einem Niveau zu veranstalten, dass sich die Teilnehmer wohl fühlen. Wir haben in den vergangengen 15 Jahren mehrere Effekte in dieser Sportart gehabt. Angefangen hat alles etwa 1995 / 1996 mit diversen Teilnehmern, die aus den Regeln und Aufgaben rein juristische Probleme machten, was die Formulierung von Grundregeln und Aufgaben betraf. Einen Fehler muss ich da auch der Arbeit der FK einräumen, dass wir dachten, mit Konkretisierungen der Formulierungen und ausführlicheren Regeln dem ein Ende zu bereiten. Leider traf das Gegenteil ein. Immer wieder fanden sich Veranstalter und Teilnehmer, die meinten in den "Gesetzeslücken" entsprechenden "Arbeitsraum" zu finden. So kristallisierten sich im Endeffekt zwei Lager der Orientierungssportler heraus. Einmal diejenigen, die Ihren Spass bei derartigen Veranstaltungen haben möchten und sich der, am jeweiligen Wettkampf herrschenden Qualität, anpassen. Vielleicht mal ein paar Kritikpunkte äußern, aber zufrieden sind, wenn sie einen Samstag oder Sonntag Spass und keinen Stress hatten. Ein zweites Lager baute sich auf, in dem die Sportfreunde das ausgeklügelte "Schachspiel" bevorzugen, mit Verklausulierungen der Bedingungnen und Aufgaben und die als Veranstalter, ob ihrer fachlichen Qualifikation, auch in der Lage sind, ausgeklügelte Kartensysteme zu retuschieren, was natürlich eine gewisse Qualität ins Spiel bringt, aber nicht von allen Veranstaltern verlangt werden kann. Es muss auch mal eine Kartenkopie, mit dem Kopierer erstellt, ohne Retuschen genügen. Da kann man keine Einbahnstrassen mehr einzeichnen. Es gab auch schon mal Veranstalter im Norden der Republik, die es prickelnd fanden nach Karten von vor 100 Jahren zu fahren wo es die Straßen und Wege schon gar nicht mehr in der dargestellten Form gab und die wurden damals nicht kritisiert. Also ein Veranstalter kann von der FK nicht deshalb als Veranstalter benannt werden, wenn er sich verpflichtet die neuesten Technologien bei der Erstellung der Aufgaben anzuwenden, er muss nur die Grundregeln der GA beachten. Letzteres ist aber auch schon dadurch zum Problem geworden, dass sich wenige Sportfreunde bereit erklären als Schiedsrichter zu funguieren, was wir vor 15 Jahren mal so hatten, dass in jeder Region mehrere Sportfreunde bereit waren als Schiedsrichter zu arbeiten. Wir haben in den vergangenen 10 Jahren einen stetigen Rückgang an bereitwilligen Veranstaltern und auch Personen, die Schiedsrichterarbeit machen wollen, u.a. auch, weil diese die von einigen wenigen Teilnehmern (Erbsenzähler in meinen Augen) gestellten und teilweise übertriebenen Ansprüche nicht erfüllen konnten. Das äußerte sich in Protesten bis hin zur Forderungen der Annullierung aus der Gesamtwertung. Die Folge war, dass diese Personen als Veranstalter und auch Schiedsrichter dann die Segel strichen. Alle Teilnehmer sollten mittlerweile froh sein, dass es noch Veranstalter gibt, die bereit sind eine ORI zu organisieren und durchzuführen! Dann müssen auch alle Teinehmer sich den vor Ort gegebenen Bedingungnen fügen oder wegbleiben. Wenn diese Meckereien und Qängeleien so weiter gehen, dann werden eines Tages keine Veranstalter mehr da sein um Euch eine ORI auszurichten. Dann könnt ihr zwar gern weiter kritisieren, nur worüber? Zu beachten sind auch meine Veröffentlichung zum Orientierungssport in der nächsten Ausgabe der "mobil" (ADMV-Zeitschrift) und meine Ausführungen zur Abschlußveranstaltung am 11.12.2010 in Apolda. Gruß Martin Vogel

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