Donnerstag, 18. Juli 2024

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2. 222-Minuten-Ori (18.9.2010)

 Florian Reuter (20.9.2010)

VIEL ARBEIT FÜR VERANSTALTER UND TEILNEHMER: Wieder hatte Patrick Weber zu seiner zweiten 222 Minuten Orientierungsfahrt eingeladen. 19 Teams kamen an den Start. Eines Vorweg: Patrick hat schon vieles besser gemacht als letztes Jahr und die Kritiken gut umgesetzt. Aber das hat nichts an der HighEnd Schwierigkeit seiner Fahrt geändert. Um 15.30 Uhr erfolgte der Start und damit schon nach 100m der erste Trick zum reinlegen: Der Startdeklaration auf der Karte war nicht auf dem Startparkplatz, sondern erst 300m weiter die Hauptstraße runter. Und ungefähr so ging es dann weiter von Aufgabe zu Aufgabe und von Trick zu Trick... Einmal wegen einer Überlappung die Gitternetzlinie verschoben oder einen Punkt weit entfernt \"versteckt\" oder in einer Ortschaft die Randlinie einer Straße entfernt oder die Hauptstraße so verschoben, dass man über einen Parallelweg fahren musste. Es gab also fast alle Tricks, die Patrick kannte. Manche Tricks waren Durchführungsbestimmungsklopper: z.B. gab es die Beschreibung, dass man bei der Frage linksrum oder rechtsrum alles mit einem Messunterschied von bis zu 100m immer links herum gefahren werden muss. Mit anderen Worten, fast alle kleinen Dreiecke mussten entsprechend gefahren werden. Dabei gab es auch mal ein Dreieck, dass der Fahrtleiter nicht beachtete... Weiteres Beispiel: man musste eine Strichskizze von A bis H fahren und am Ende nochmal das E, weil E immer Ende ist. Bei einem anderen Beispiel war die alte Brücke weg über die wir fahren sollten, aber gem. § schieß mich tot von der 0815 Meisterschaft musste man erst in Richtung Abhang fahren, dann umdrehen wieder zur Hauptstraße zurück, über die neue Brücke, die gar nicht in der Karten war und anschließend auf der anderen Seite wieder in Richtung Abhang zur in Luft aufgelösten Brücke, da man ja so die meiste Idealstrecke nach Karte abfährt - 2 Kontrollen... Und nicht zu vergessen: Kreuzen ist verboten! Hier steht nichts von Niveaugleichem Kreuzen, also darfst Du auch nicht über eine Brücke kreuzen... Manche findens gut, andere nicht. Jedenfalls ist meine Meinung doch positiv zu werten: Wann hat man so ein hohes Level und von den Profis, die das nicht wollen, sondern lieber eine flüssige Fahrt haben wollen, nehmen dann die Mittelklasse, wobei hier bestimmt noch Besserungen möglich sind... Zumindest hatte ich bei den Anfängerunterlagen \"gemeine\" Kartenfehler gesehen, sowie sehr ähnliche Schwierigkeiten bei der Profiklasse. Folglich wird die Mittelklasse ebenfalls mit ähnlichen Tricks aufs Korn genommen. Naja für meinen Geschmack hat Patrick den Trick: \"schwarze Straßenrandlinie verschieben/einfügen, damit man nicht mehr drüber darf zu oft gemacht. Hinzu kommt, dass einige der Linien etwas gräulich bzw. blass erschienen. Weiter hinzu kommt noch meine vorgefertigte Meinung: Vollfarbkopien find ich doof, aber da gehen bekanntlich die Meinungen auseinander. Jedenfalls wäre man hier und da mit einer Digitalen Superlupe deutlich im Vorteil gewesen... Kartenfehler in Form von Straße verschieben kam auch das eine oder andere mal vor, allerdings wurde hier mit dem PC gearbeitet und die Straße hier und da lediglich in die länge gezogen. In Natur gab es eine Einfahrt und Ausfahrt (also kleine Schlenker) die in der Manipulation keine Berücksichtigung fanden. Und da hätte man das vielleicht anders darstellen können... Zwischendurch sind wir dann in Wüschheim auf einen riesigen Verkehrsübungsplatz gefahren. Der Ort der sog. Königsetappe war schon mal im Vergleich zum Vorjahr (Ortschaft) deutlich besser ausgewählt. Aber 27 mal um dieselbe Ecke bei insg. 3 Aufgaben ist ein bissi anstrengend. Vorallem hat man auf den Kartenausschnitten des Platzes schöne kurvige Ecken gesehen, über die man nie gefahren ist, stattdessen war man zum Teil auf Ecken und in Tunnel die gar nicht in der Karte drin waren. Fahren nach Daumenmaß... Im letzten Viertel war ich dann sehr müde geworden und es ging wieder in die Gemütsrichtung: Ich will jetzt ins Ziel, aber was will der Fahrtleiter in der vorletzten Aufgabe von mir? Warum kommen alle anderen Teilnehmer hier aus allen Richtungen? Ach komm egal, weiter... Als letzte Aufgabe noch ein paar Google Earth Bilder mit ein paar Aufgaben drauf und dann Ziel, aber hier musste man eine durchgezogene Straßenlinie beachten, die das Linksabbiegen blockierte und ein Dreieck im 100m Raum wie eben beschrieben. Beim Rest dieser Aufgabe hingen die Kontrollen falsch... Warum das jetzt so schlimm hierbei war, konnte man am Ziel erkennen. Nicht, dass es drei unterschiedliche Klassen mit drei unterschiedlichen Bordbüchern gab, NEIN: Jeder Teilnehmer bekam am Ende ein Lösungsbordbuch, indem er die Lösungen sich anschauen konnte. In diesem waren auch dann die Kontrollen eingetragen. Und wenn nun eine Kontrolle falsch aufgehängt wurde, ist dann die bereits gedruckte Lösung auch falsch... Ich meine 2 Klassen ist schon viel Arbeit mit entsprechenden Bordbüchern, aber 3 Klassen ist schon heftig. Dann noch 3 Lösungsbordbücher in Vollfarbe mit Kontrolleinträgen wird zu viel. Und dann müssen die Kontrollen genauso wie in den Lösungen beschrieben später aufgehängt werden. Man kann sich das Leben auch schwer machen... Und am schwersten hat der Patrick sich es gemacht mit der Aussage, dass Punkte nach Natur gefahren werden. Eigentlich meinte er Parkplätze neben der Straße, die nicht da sind. Aber das hat am Ende alle seine Kartenfehler und Unterbrechungen der Hauptstraßen in Skizzen mit Punkten kaputtgemacht und diese Teile musste er dann auch neutralisieren. Gab es nun Punkte in einer Skizze und die Hauptstraße ging über einen Parkplatz, war mit der Aussage \"nach Natur\" der Parkplatz hinfällig und die Hauptstraße war richtig... So und damit war ein Großteil des Lösungsbordbuches für den Rundordner. Aber jetzt musste in der Auswertung das entsprechend geändert werden. Kurze Zeit später hing schon das Ergebnis an der Wand. Bei unserem Ergebnis haben wir den Fahrtleiter auf einen Wertungsfehler in der Königsetappe hingewiesen (2 Fehler gemacht, aber 3 Fehler gewertet bekommen) - Schließlich konnten wir das ja über unser Lösungsbordbuch prima feststellen! Und damit rutschten wir dann einen Platz nach vorne... Und das ist wieder ein Beispiel, wieviel Arbeit dahinter steckt. Patrick hat wieder die Fehlerwertung und nicht Kontrollwertung gemacht. Bei einer so schwierigen Fahrt mit so vielen unterschiedlichen Lösungen noch Feherwertung zu betreiben und dann die Punktenummer innerhalb kürzester Zeit zu korrigieren. Respekt für den riesen Aufwand. Aber für die nächste 222 Minuten ORI reicht auch ein \"Weniger ist Mehr\". Damit gemeint ist der Durchführungsbestimmungdschungel, die zu dezenten Kartenfehler und die Schwierigkeit der Aufgaben. Viele Teilnehmer wollen mehr flüssig fahren und nicht ständig anhalten und nachdenken bzw. ausmessen. Aber da gibt es ja solche und solche... Lösungen, Ergebnisse und ein echt blödes Bild von mir gibts auf www.ori75.de unter "Download 222". Florian Reuter ADAC OC Königstein

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