Freitag, 19. Juli 2024

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1. ADAC Winternachts Ori des RC Rhein-Lahn e.V. im ADAC (17.1.2009)

 Patrick Weber (18.1.2009)

- NIX FÜR WEICHEIER - unter diesem Motto fand die erste Winternachts Ori des RC Rhein-Lahn in Geisig statt. Insgesamt 37 Teams ( 17 Profis + 20 Anfänger ) waren diesem Aufruf gefolgt, und konnten erleben wie sich Fahrtleiter Thomas Schultz und sein Team das Motto zu Herzen nahmen und eine Ori auf die Beine stellten, die wirklich -Nix für Weicheier- war. Aber alles der Reihe nach. Man muss wissen, dass Thomas Schultz eigentlich Rallyefahrer ist und dieses Hobby neben den Ori`s regelmäßig ausübt. Auf den Geschmack gekommen, bei seinem zweiten Einsatz in Bayern vor zwei Wochen - der Sewastopol - die er mit seinem Fahrer Dirk Rosam in diesem Jahr mit dem 3. Gesamtrang in einem Hecktriebler beendet konnte, als Nicht-Bayer, eine starke Leistung, nahm er sich diese Veranstaltung, ich nannte sie in meinem Bericht - die Rallye Monte Carlo des Orisports - als Vorbild und setzte etwas noch nie da gewesendes in dieser Region, in die Tat um. Ori fahren wie früher. Fahren von ZK zu ZK in einem 35iger Schnitt. Also wirklich -NIX FÜR WEICHEIER-. Schon in den Durchführungsbestimmungen konnte ein erprobter Sewastopol-Beifahrer erkennen, was heute auf einen zu kam. Hier stand neben den üblichen Regeln die vorgegebene Zeit. Aber nicht wie sonst, 3 Stunden 4 Minuten Fahrzeit für insgesamt 100 km, sondern im Stile der Sewastopol von ZK zu ZK ohne KM-Angabe. Die Beifahrer die schon mal die Sewastopol gefahren sind, wussten jetzt was Thomas Schultz vor hatte und warum die Ori unter dem Motto stand -Nix für Weicheier-. 15 Minuten vor der eigentlichen Startzeit gab es die Unterlagen. Insgesamt 9 Fahrtaufräge, gedruckt in schwarz/weiß mit roten Pfeilen, Würmern und Punkten. Die Qualität war gut und man konnte alle -Orischweinereien- gut erkennen. Auch das Wetter war von der Sewastopol mitgebracht. Es gab neben nassem Asphalt, Schlamm und Dreck, auch Schnee und Eisplatten auf dem einen oder anderen Feldweg. Ideal um eine anspruchsvolle Ori zu fahren und auch den Fahrern das Gefühl zu geben, das ist -Nix für Weicheier-. Mit Startnummer 26 nahmen Sonja und ich die Ori in Angriff. Und schon beim Ausarbeiten der ersten beiden Fahrtaufträgen war klar, hier wird auch großen Wert auf das Einbahnstrassensystem gelegt. Bis zur ersten Dk waren es ca. 2,5 km und plötzlich standen wir da im Stau. Gefühlte 100 Autos waren vor uns und wollten den ersehnten Stempel. Thomas Schultz hatte uns in den ersten beiden Fahrtaufträgen Schleifen fahren lassen und wir kamen somit insgesamt 7 mal an der DK 1 vorbei um endlich nach 38 Minuten an ZK 1 anzukommen. Durch das viele warten an dieser einen DK 1 wurde der Schnitt auch nicht besser und ein schaffen der Zeit war fast unmöglich. Da auch meine Sonja, Sewastopol erprobt ist, wusste Sie was auf Sie zu kommt und wir eigentlich keine Zeit zum Ausruhen hatten. Fehler durfte ich mir auch keine leisten, denn sonst war die Idealzeit weg. So wurde, wenn es ging, immer Attacke gefahren. Halt nix für Weicheier. Wir schafften die erste Etappe mit 2 Minuten Vorzeit. Also weitere Zeit zum Ausarbeiten. Für geübte Beifahrer kein Problem bis hierhin den richtigen Weg zu finden. Leider nicht so für einige meiner Ori-Kollegen aus dem ORI-SÜDWEST-POKAL. In den Durchführungsbestimmungen stand, fahren nach STVO. Und es gelten alle Straßen und Wege. Aber wir aus dem Südwest-Pokal fahren keine gesperrten Wege, außer der Veranstalter weißt in der Fahrerbesprechung nochml ausdrücklich darauf hin. Dies war aber nicht der Fall. Und so wurde von Heinrich Pfannebecker mit Beifahrer Alfred Peter, als auch von Vater und Sohn Gallion diese Regel angewendet und schon hatten Sie sich eine andere Einbahnstrasse gelegt, die Ihnen die eine oder andere falsche Kontrolle einbrachte. Da hier auch keine Fehlerwertung berücksichtigt wurde und dieser Veranstalterfehler nicht rausgenommen wurde, kamen dann schon einige Kontrollen zusammen. Schade für die beiden Teams, die sonst Ihre eigentlich guten Ori-Kenntnisse in vordere Platzierungen umgemünzt hätten. Gewöhnt ans Schleifen fahren und beachten des Einbahnstrassensystems ging es in die zweite Etappe mit 14 Minuten Fahrzeit. Also keine Zeit zum Ausruhen und weiter volle Attacke. Und immer wieder warten an der einen oder anderen DK. Und nur wer den richtigen Weg fand, konnte auch die Zeit schaffen. Einmal verfahren oder zulange überlegt, und schon war die Idealzeit dahin. Auch in dieser Etappe konnten wir Zeit und Kontrollen mit Null fahren. Die dritte Etappe war mit sieben Würmern ausgestattet. Aber nicht wie sonst, sondern fast der gesamte Weg war mit Würmern rot durchgezeichnet. Nur kleine Zwischenräume zwischen den einzelnen Würmer hatte Thomas Schultz zugelassen. Und so passierte mir auch der erste Fehler. Ich sah zwar diesen einen kleinen Wurm zwischen zwei großen langen Würmern, aber nachdem ich den kürzesten Weg gefunden hatte und die zuerstfahrenden langen Würmer gefahren bin, war für mich die Aufgabe zu Ende und hab den kleinen vorletzten Wurm einfach vergessen noch zu fahren. Dies wurde mit drei fehlenden Kontrollen dann auch sehr hart bestraft. Gemerkt hatte ich es bis zum Ziel nicht. Gut gemacht Thomas Schultz. In Aufgabe 8 wurde dann das Können mit Chinesenzeichen gefordert. Alle Straßen und Wege zählen. Und so kam es wie es kommen musste, Thomas Schultz wollte bei Zeichen 8. den ersten Wiesenweg rechts fahren, der auf der Karte zwar war, aber für uns nicht fahrbar war. Denn ich hatte das Gefühl gut unterwegs zu sein ( Fehler die ich gemacht hatte, nicht bemerkt ) und somit weigerte ich mich das Risiko des Festfahrens so kurz vor Schluss auf mich zu nehmen und wählte einen viel lägeren anderen Weg. Dies blieb ohne Kontrollfehler, aber die Zeit war dahin. Später wurde diese Etappe um 5 Minuten verlängert und somit konnten wir uns nur 6 Minuten Nachzeit in dieser Etappe gutschreiben lassen. In dem letzten Fahrtauftrag wurde dann nochmal alles vom Beifahrer abverlangt, denn tausende von Punkten mussten in die richtige Reihenfolge gebracht werden, unter Berücksichtigung des Einbahnstrassensystems. Somit mussten wieder Schleifen gefahren werden, obwohl da gar keine Punkte waren. Höchste Konzentration war gefragt um nicht kurz vor Schluss noch einen Fehler zu machen. Ein Gegenverkehr von ca. 50m in Natur/Karte brachte uns dann nochmal das Vergnügen die ganze Schleife nochmal zu fahren. Die Zeit in diesem Abschnitt war aber dann aufgrund der Ortskenntnis gut zu schaffen. Nur Daniel Keller brachte das Kunststück fertig, noch eine dritte Schleife zu fahren. Er sah eine weitere Kreuzung als versetzt an, und erkannte einen weiteren Gegenverkehr, der so nicht da war. Dies brachte ihm weitere viele falsche Kontrollen ein und natürlich die Zeit die jetzt knapp wurde. Ohne Fehlerwertung des Veranstalters, war nun eine vordere Platzierung für Daniel Keller außer Reichweite. Am Ende reichte es zu Platz 11 im Gesamt mit 16 Kontrollfehlern und 39 Minuten Nachzeit. Schade. Aber kurz vor Schluss kam nochmal die Stunde von Thomas Schultz. Er hatte sich nämlich dazu entschlossen, auf einem bereits gefahren Weg am Anfang der Ori, einen Selbststempler aufzubauen. Durch das Einbahnstrassensystem musste man hier noch zweimal vorbei. Aber wirklich sehen konnte man diesen nicht. Man war ja auch nicht darauf vorbereitet. Denn hier stand ja vorhin auch nichts. Und obwohl meine Sonja super Adler-Augen hat und eigentlich alle Kontrollen und Verbotsschilder sieht, sind auch wir schön an dieser Selbststempelkontrolle vorbei gefahren. Auch einen Hinweis auf Selbststempler gab es nicht in der Fahrerbesprechung. Somit waren wir völlig überrascht im Ziel, als mir auch diese beiden Stempel fehlten. Ich selbst hab es dann noch geschafft zwei Übertragungsfehler mir zu leisten. Denn ich schreibe immer erst die Kontrollen auf ein extra Blatt vor. Damit hatte ich dann den von mir angestrebten dritten Gesamtplatz verschenkt. Souveräner Gesamtsieger mit nur 2 Minuten Nachzeit und null Kontrollfehler waren dann die mehrfach Starter der Sewastopol Klaus und Florian Reuter. Mit Erfahrung und Können haben es die beiden geschafft die auch erfahrenen Sewastopol Fahrer Bernhard Steffan und Gudrun Wörner auf Platz zwei zu verweisen. Sie hatten 4 Kontrollfehler und 15 Minuten Nachzeit. Dritter wurden Hans Grützenbach mit Beifahrer Martin Kramer. Auch 4 Kontrollfehler, aber 36 Minuten Nachzeit. Jürgen Müller / Alexander Pliester auf Rang 4 mit 5 Kontrollfehlern und 29 Minuten Nachzeit. Sonja und ich konnten dann noch den 5. Gesamtrang sichern mit 8 Kontrollfehlern und 6 Minuten Nachzeit. Alle weiteren Ergebnisse sicher bald auf der Internetseite des RC Rhein-Lahn - www.rc-rhein-lahn.de - Mein Fazit zum Schluss. Frei nach dem Motto -NIX FÜR WEICHEIER- eine schöne, schnelle und anspruchsvolle Ori. Kleine Hinweisfehler in den Durchführungsbestimmungen und den genaue Kennzeichnungen von ZK`s, Anfang und Ende einer Aufgabe trübten den insgesamt guten Eindruck der Ori nicht. Gut gemacht Thomas Schultz und sein Team. Und alle die sich die -kleine Sewastopol- in diesem Jahr entgehen liesen sollten sich den Termin für nächstes Jahr vormerken. Wer weiß, wie gerne viele Ori-Teams -die Rallye-Monte-Carlo des Orisports / Sewastopol- in Helmbrechts fahren, sind hier im Rhein-Lahn Kreis genauso richtig. Auf ein noch größeres Starterfeld im nächsten Jahr, wenn es wieder heißt : Winternachts Orifahren ist - NIX FÜR WEICHEIER- Gruss Patrick Weber HAC Simmern 222-Minuten-Ori

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