Samstag, 20. Juli 2024

Berichte / Bilder

Berichte / Bilder Übersicht

Veranstaltungen zu denen Berichte oder Fotos/Bilder existieren



 
 

15. Alpenpässefahrt 2003 (6.9.2003)

 Georg Riedel (17.9.2003)

15. Alpenpässefahrt am 6./7. Sept. 2003

Eine Orientierungsfahrt ganz besonderer Art startet jedes Jahr in der Nähe von München: die Alpenpässefahrt. Über die Jahre hat sich unter der Regie von Hans Lang die Veranstaltergemeinschaft Alpenpässefahrt e. V. ein treues Stammpublikum erworben, das zahlenmäßig weit über dem einer normalen Ori liegt. Auch dieses Jahr stellten sich fast 90 Autoteams und etliche Motorradfahrer dieser Herausforderung.

Eine Strecke von über 500 Kilometern bis zum Ziel in Südtirol war angesagt, über fast ein Dutzend große und teils unbekannte Pässe sollte es gehen, was sich letztlich zu einer Fahrtzeit von insgesamt 12 Stunden addierte. Start war wie immer in der Früh um 5:30 Uhr.

Das erfordert schon mal „ausgeschlafene“ Fahrer und Beifahrer und ein technisch intaktes Fahrzeug. Was wird verlangt: Pfeilskizzen in Topokarten, teils Fahrt nach Generalkarte, teils Fahrt nach Chinesenzeichen. Unterwegs Stempelkontrollen zum Selberstempel (nicht schlecht), dann Schilderkontrollen, die meist sehr deutlich sichtbar angebracht waren (aber manchmal auch nicht) und einige Etappenkontrollen mit Zeitwertung, dazwischen 1 Stunde Mittagspause.

Was auch immer wichtig ist, den Text der Ausführungsbestimmungen sehr genau zu lesen, denn auch hier verbergen sich meist Tücken, die in der Endabrechnung wichtig werden können. Insgesamt ein Schwierigkeitsgrad, der dem einer guten Ori entstpricht, mit ein paar Zutaten aus Juxfahrten (weißt du welche Fahnen wehen?), andererseits war heuer ein sehr anspruchsvoller Abschnitt nach Chinesenzeichen dabei, der auch die Profis in Schwierigkeiten brachte. Mit „Null“ jedenfalls war kein Team dabei, die Sieger hatten am Ende über 70 Strafpunke.

Als Zielort war diesmal Preddazo in den Dolomiten ausersehen. Vom Start in Sauerlach bei München bis Brixen lief eine Ãœberführungsetappe nur über Autobahnen, die zum Ausarbeiten der Fahrtstrecke im eigentlichen Gebiet der Fahrt zu nutzen war. Meist abseits der großen Touristenstrecken fuhr man hier auch mal kleinere Pässe, die aber nicht weniger anspruchsvoll zu fahren sind. Es bedarf schon einer kleinen Eingewöhnung aber dann macht es richtig Spaß die Serpentinen hinaufzufahren und noch mehr sein Auto hinunter „fallen“ zu lassen. Zentimetergenaues Fahren ist nötig um gut durchzukommen. Alle haben es auch geschafft, ohne Blessuren. Was natürlich Fahrtleiter Hans Lang zufrieden bei der großen Siegerehrung feststellen konnte.

Zuvor gab es einen kleinen Empfang im Rathaus der Stadt, abends dann die Siegerehrung mit 3 flotten Musikern und einer Tombola. Insgesamt schon ein großer Aufwand der hier vom Veranstalter geboten wird, man ahnt daß die Vorbereitungen dieser Fahrt nicht mit der linken Hand zu erledigen sind. Da gibt es riesige Pokale, auch Rallyeschilder, Mautpickerl und Landkarten werden auf Wunsch besorgt und man übernimmt auch die Zimmervermittlung um den Teilnehmern das Leben zu erleichtern.

Fragt man sich dennoch, warum und weshalb man die „Alpenpässefahrt“ mitmacht? Man könnte jedenfalls mit weniger Anstrengung nach Südtirol kommen. Nun, ein harter Kern unter den Teilnehmern fährt bewußt um den Sieg, der hier bestimmt nicht leicht zu erringen ist, der weitaus größere Teil aber dürfte eher nach dem Motto“dabeisein ist alles“ mitfahren und einer übersehenen oder verpaßten Kontrolle keine Träne nachweinen.

Die herrliche Landschaft, die eindrucksvolle Bergwelt und das ganz besondere Fahrerlebnis sind zusammen ganz einfach der große Trumpf dieser Fahrt und dürften letztendlich für die meisten der Grund zur Teilnahme sein. Wie immer, bestimmt auch im nächsten Jahr.




Daten des Termines anzeigen

© 2002-2024 Carsten Kuinke