Sonntag, 21. Juli 2024

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7. Havellandtour (14.9.2002)

  (16.9.2002)

Liebes Tagebuch,

wieder mal ein Wochehende mit einer Orientierungsfahrt und wieder einmal hat uns die Seuche erwischt. In letzter Zeit scheint es Mode zu werden, aus einer Orientierungsfahrt etwas anderes zu machen, als die Bezeichnung suggeriert. In Verden hatten wir eine "Gleichmäßigkeitsprüfung mit Lockerungsübungen" statt einer Ori und bei der 7. Havellandtour wurde erstmal die halbe ADMV-Grundausschreibung umdefiniert bzw. der Geltungsbereich der Durchführungsbestimmungen strapaziert. Doch der Reihe nach.

Nach Papier- und Technischer Abnahme wurden pünktlich zur Fahrerbesprechung die Wolken und der sporadische Nieselregen hervorgeholt. Damit waren das Wetter und die Stimmungslage nach dem Studieren der Durchführungsbestimmungen etwa im Gleichklang. Vom etwas chaotischen Vorstart ging es zum nicht minder chaotischen Start, die Straße war einfach ein bißchen eng. In der Aufgabe 1 mußte man den Text halt richtig lesen (das sollte man aber eigentlich immer) und die Erklärung der Bordbuchzeichen aus den Durchführungsbestimmungen parat haben. Dann war auch klar, daß die "Spiegelverkehrte 8" das einzig ungespiegelte Bordbuchzeichen darstellte. Eine sehr nette Idee, hat uns richtig gut gefallen.

Die zweite Aufgabe bestand aus zwei Punkten und der Zusatzaufgabe, Bundesstraßen möglichst wenig zu Befahren. Erstmal hatte man zwei ziemlich gleichlange Strecken ausgemessen. Nach etwa 45 Minuten haben wir dann auf der einen Bundesstraße einen Querstrich entdeckt, der diese Lösung damit auscheiden ließ. Wirklich eindeutig und schnell zu entdecken, wenn die Übersichtskarte bestenfalls FAX-Qualität erreicht. Damit nicht genug, auf einer der nachfolgenden Unpassierbarkeiten sollte dann auch noch zu allem Überfluß die Bundesstraße umfahren werden (Grund siehe oben). Da aber Unpassierbarkeiten nach der aktuellen ADMV-Grundausschreibung nach NATUR auf dem KÜRZESTEN Weg zu Umfahren sind, scheint mir hier ein gewisser Übereifer bei der Anwendung der Durchführungsbestimmungen vorzuliegen.

Nachdem die Teilnehmer dieses Geplänkel hinter sich gebracht hatten, folgte der gezielte Niederschlag durch den Fahrtleiter. Die Aufgabe 3 mit insgesamt 20 Aufgabenteilen bot einige Highlights wie Detailkarten, nach denen die Zusatzaufgaben zu Lösen waren. Eine dieser Detailkarten zeigte aber eine Straße, die nicht mehr vollständig auf der Übersichtskarte vorhanden war. Wer also die Lösung der "Punktskizze Mühlenbeck" nach der Detailkarte korrekt ausarbeitete, wurde mit 10 Strafpunkten "belohnt".

Auch der Kartenausschnitt "Fischgräte Zühlslake", in den eine Fischgräte einzuarbeiten war, forderte den Unmut der Teilnehmer heraus. Hier waren (auf den ersten Blick völlig unmotiviert) Striche in einigen Wegen eingetragen, was mit der zu lösenden Fischgräte erstmal nicht viel zu tun hat. Allerdings sollte auch hier die Formulierung "Unmunnerierte Striche, Pfeile und Punkte dürfen jeweils nur genau einmal befahren werden" angewandt werden, d.h. nach dem ersten Passieren mit einer Angabe der Fischgräte war der Weg dann gesperrt.

Diese beiden Beispiele zeigen, daß der Fahrtleiter wohl von neurotischen Zwangsvorstellungen getrieben auf jeden Fall vermeiden wollte, daß ein Team mit NULL Strafpunkten ins Ziel kommt. Was wir neben dem ganzen Gesülz mit den Durchführungsbestimmungen vermißt haben, waren ganz normale Aufgaben wie mal den kürzesten Weg ausmessen müssen oder eine simple Überlappung. Man konnte also nicht viele "Standardfehler" machen.

Lobenswert war allerdings im Ziellokal die verteilte Lösung, die eigentlich Rückfragen beim Fahrtleiter überflüssig machten. Auch war man um unsere "Schlanke Linie" bedacht, waren doch die Preise vom letzten Jahr einfach gelassen worden und statt DM stand Euro dahinter. Mehr als ein "Großer Spezi" für 4 Euro war nicht drin.

Nun noch richtige Kritik:
1. In die Grundausschreibung gehört endlich ein Passus, daß die Veranstalter für die Klasse B LEICHTERE Aufgaben machen müssen. Wenn nicht, sollte man im nächsten Jahr die Prädikate entziehen.
2. Zitat (mehrfach gehört): "Bei Peter Fleischer (Ex-Fahrtleiter) waren die Wege besser". Da hilfts auch nicht, wenn man mehr Zeit gibt (68 km, 4 Stunden).

Ergebnisse wie üblich bei Hans-Jürgen - http://www.bartelnetz.de


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