Freitag, 26. April 2024

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19. ADAC Havellandto(rt)ur (6.9.2014)

 Jürgen Brucksch (8.9.2014)

Bericht von den Ori-Fans! Der Name Havellandto(rt)ur war (ohne Klammer) gestern Programm für uns ;-) Bei (zu schönem) Wetter haben wir gestern 120 km Ori, für die wir 4 Stunden Zeit (+ 1 Stunde Karrenz) hatten, in Angriff genommen. Auf drei Seiten Fahraufträgen haben uns die Organisatoren hierbei alles abverlangt, was mich dann sowohl beim Lösen der Aufgaben als auch beim Bewältigen der Fahrtstrecke deutlich mit meinen körperlichen (und geistigen;-) Grenzen konfrontiert hat. Aber der Reihe nach. Die Fahrtunterlagen waren wie gewohnt wieder erstklassig. Alle Fahrtunterlagen inkl. Übersichtskarten wurden als Schwarz-Weiß-Kopien mit rot eingezeichneten Aufgaben herausgegeben. Da die Fahrt mit 120 km sehr lang war wurde sie in drei Fahrtabschnitte unterteilt, wozu wir auch 3 Bordkarten bekamen. Wenn man auf hohem Niveau jammern möchte, oder positiv ausgedrückt nach Optimierungspotential sucht, könnte man hier erwähnen, dass es bei manchen Veranstaltern (wie z.B. Bramsche) neben den Bordkarten auch noch kleine Kopien der Bordkarten als Kontrollkarten gibt und man sich deshalb nicht wie gestern 3 Bordkarten abmalen muss. Diese Bemerkung schreibe ich nur, weil ich Orientierungsfahrten wie Neuruppin oder Havelland auch immer mit den besten Orientierungsfahrten von Deutschland (Bramsche und Artland) vergleiche und auch bei meinen dortigen Berichten auf positive Aspekte von Neuruppin oder Havelland Bezug nehme. Die drei Seiten Fahrtaufträge waren in 9 Aufgaben unterteilt und starteten in Aufgabe 1 mit Bordbuchzeichen nach Natur, die dazu dienten, für Fahrtauftrag 2 die Fahrtrichtung vorzubelegen. Auf Grund der Streckenführung (Pflastersteine, Betonplatten, unebene Fahrbahnen teilweise mit vielen Löchern) die bereits in Fahrtauftrag 1 begann und sich dann über weite Strecken der (sehr) langen Ori fortgezogen hat, war ich bei der ersten SK körperlich schon an meinen Grenzen angelangt. Dummerweise hatte ich erstmals auch ein neues Reisemedikament getestet, welches bei mir aber nicht geholfen hat und so startete bei mir die körperliche Tortur schon kurz nach dem Start. Meine geistige Tortur hat dann aber auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn schon bei Aufgabe 2 hatte ich massive Probleme beim lösen, da ich mir wahrscheinlich mal wieder selbst Schwierigkeiten "ausgedacht" habe wo gar keine waren. Als Beispiel beschreibe ich hier mal den Fahrtauftrag 2 und die Probleme, die ich damit hatte. Der Fahrtauftrag lautete: Nach Übersichtskarte Nord und den vorrangigen Detailkarten von A2=E1 zu E2 abwechselnd über die Pfeile und Striche, beginnend mit einem Pfeil. Striche, die mit einem Buchstaben gekennzeichnet waren, durften darüber hinaus laut DB nicht in einem Stück befahren werden. Man musste sie anfahren, dann während dem befahren einmal verlassen um danach sofort den restlichen Teil mit kürzestmöglicher Gesamtstrecke zu beenden. Zur Info: Die Pfeile waren alle nicht nummeriert, von den Strichen waren 2 mit Buchstaben versehen, bei denen man dann o.g. Zusatzbedingung noch berücksichtigen musste. Eigentlich gar nicht so schwierig; also starteten wir mit dem ersten Pfeil, danach den nächstgelegenen (ersten) Strich usw. Nach dem dritten Pfeil kam der dritte Strich (diesmal einer mit Buchstaben), der auch noch kein Problem darstellte. Danach ist man auf Grund eines Kartentricks den ursprünglich zweiten Strich nur teilbefahren und ist dann wieder zum ursprünglich dritten Pfeil gekommen, der für uns dann an dieser Stelle nach dem vorangegangenen Buchstaben-Strich auch von der Reihenfolge zusätzlich als vierter Pfeil gezählt wurde. Wenn ich die Lösung richtig verstehe (wieder vorbildlich bekam im Ziel jedes Team 2 Seiten kommentierte Lösungen!), hätte man wohl den zuvor an dritter Stelle befahrenen Pfeil beim erneuten vollständigen befahren nicht mehr zählen dürfen, wodurch sich danach dann natürlich eine komplett andere Fahrtstrecke ergeben hätte. Das wussten wir an dieser Stelle aber noch nicht und da ich weiß, dass ich alle meine Fragen zur Ori wieder (wie in der Vergangenheit) sehr gut vom Fahrtleiter per E-Mail erklärt bekomme freue ich mich schon auf seine diesbezügliche Erläuterung. Wahrscheinlich raufe ich mir danach wieder die Haare die durch solche Situationen in den letzten Jahren deutlich an Fülle verloren haben ;-) Nun denn, wir sind falsch weitergefahren bis wir an einer SK durch ausgeteilte Zettel auf unser Falschfahren hingewiesen wurden. Da wir keine andere Lösung gefunden haben hat uns dies bis zur Wiederaufnahme der Strecke bereits eine erhebliche Anzahl von Fehlerpunkten und viel Motivation gekostet. Damit ich mich nicht zu sehr blamiere werde ich meine Probleme bei den folgenden Aufgaben nur persönlich beim Fahrtleiter vortragen und hier nur noch kurz die weiteren Aufgabenstellungen vorstellen um aufzuzeigen, auf welch anspruchsvollem Niveau wir gestern wieder unterwegs waren. Fahrauftrag 3 bestand aus einer Detailkarte mit ein paar Strichen, die teilweise über eine Bundesstraße führten für die wiederum Sonderregeln zu beachten waren. Fahrauftrag 4 führte über zwei Detailkarten mit nummerierten Pfeilen die nur einmal vollständig in aufsteigender Reihenfolge befahren werden durften. Zusätzlich musste man nach jedem Linksabbiegen an der nächsten Möglichkeit nach rechts abbiegen. Fahrauftrag 5 führte über zwei Detailkarten mit Strichen, Pfeilen und Punkten und war ohne größere Probleme lösbar. Fahrauftrag 6 bestand aus einer Detailkarte mit Pfeilen und einer weiteren Detailkarte mit Streckenskizze in der noch ein Strich mit Buchstaben (Sonderbedingung beachten!) eingebaut war und die durch das zuvor durch Pfeile befahrene Gebiet führte. Fahrauftrag 7 bestand aus zuerst 10 Bordbuchzeichen nach Karte und dann nochmal 11 Bordbuchzeichen nach Karte von denen aber nur 8 angefahren werden sollten. Fahrauftrag 8 bestand aus zwei Detailkarten in denen ein Punkt mit Buchstaben, zwei Pfeile mit Buchstaben und ein Strich mit Buchstaben (Sonderbedingung beachten!) eingezeichnet waren. Zusätzlich musste nach jedem Symbol noch eine Fischgräte nach Karte gefahren werden. Fahrauftrag 9 führte dann über drei Detailkarten und 4 nummerierte Pfeile (aufsteigende Reihenfolge beachten!), einen Strich mit Buchstaben (Sonderbedingung beachten!) und einen Strich ohne Buchstaben zum Ziel. Wenn wir hier noch Zeit gehabt hätten, die Aufgabe innerhalb der Zeit zu lösen, dann hätten wir hier zusätzlich noch die Schwierigkeit beachten müssen, dass die L991 beliebig oft auch in Gegenrichtung befahren werden durfte, wohingegen während der ganzen Ori gegenläufiges linksabbiegen verboten und niveaugleiches kreuzen erlaubt waren. Tja, auf Grund der „unebenen“ Streckenführung, meiner dadurch bedingten Übelkeit und auf Grund von viel Publikumsverkehr wegen dem schönen Wetter (Radfahrer, Feuerwehrübung, spielende Kinder in Ortschaften usw.) haben wir unsere Fahrtgeschwindigkeit so nach unten reduzieren müssen, dass uns unser Bordcomputer am Ziel eine gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 26 km angezeigt hatte. Bei einem geforderten Durchschnitt von 30 km/h, den übrigens kein Team geschafft hat, sind wir mit unseren zusätzlichen „Standzeiten“ mit der Zeit überhaupt nicht zurecht gekommen und mussten am Schluss abbrechen. Ich freue mich jetzt aber schon darauf, mit dem Fahrtleiter nochmal Kontakt aufzunehmen, um meine Fragen, die ich trotz Lösungen noch habe, wieder erklärt zu bekommen und dadurch wieder dazuzulernen. Wenn in Neuruppin und Havelland in den nächsten Jahren die für uns wichtigen Eckdaten (Streckenlänge und geforderter Geschwindigkeitsdurchschnitt) für uns passen, werden wir gerne immer wieder die lange Anreise in Kauf nehmen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Fahrt wieder höchste Schwierigkeitsgrade geboten hat und man deshalb vor den siegreichen Teams Brennecke/Kietzmann (Platz 1 mit 60 Punkten) und Kröger/Schick (Platz 2 mit 70 Punkten) nur den Hut ziehen kann. Herzlichen Glückwunsch! Vielen Dank auch nochmal an Brennecke/Kietzmann, die uns „Schlusslichtern“ im Ziellokal einen Platz reserviert hatten :-) Wenn mehr als 7 Teams in der „Profi“-Klasse an den Start gegangen wären, dann wäre unser siebter Platz ganz o.k. gewesen ;-) Insgesamt war für uns die Orie aber zu lange (120 km), zu schnell (30er Schnitt bei unebenen Wegen;-) und auf Grund der Aufgabenstellung nicht so flüssig zu fahren wie in der Vergangenheit. In der Vergangenheit war es meist so, dass man (bei 25er Schnitt!) die Orie gefahren ist, für fast jede Aufgabe sehr schnell eine Lösung gefunden hat und erst im Ziel erfahren hat was man alles falsch gemacht hat. Wer demnächst mal eine solche Orie (auf sehr guten Wegen) fahren möchte, der sollte sich Bramsche am 11.10.2014 vormerken. Hier fahren wir seit Jahren mit und haben viel Spaß. Obwohl wir dort nie die Chance haben die Seriensieger Treuke/Zeuner auch nur mal annähernd zu ärgern, fahren wir immer gerne dorthin weil sich dort (wie in Artland) mittlerweile fast alle namhaften Orie-Teams von Deutschland treffen und es alleine schon deshalb ein besonderes Erlebnis ist, dort dabei zu sein. Viele Grüße Jürgen

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