Donnerstag, 25. April 2024

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45. Haserundfahrt (6.10.2012)

 Hans-Jürgen Bartel (7.10.2012)

Liebes Tagebuch, lange habe ich mich auf die Fahrt in Bramsche gefreut, denn sie ist für mich immer ein Highligt im Jahreskalender. Soviel sei an dieser Stelle schon gesagt: Die Hoffnung wurde auch dies Jahr nicht enttäuscht. Einen ersten Dämpfer bekam ich schon vorletzte Woche, als mein langjähriger Teamkollege Frank Hauf für diesen Termin aus privaten Gründen absagen musste. Er hat mir aber das "Fremdgehen" (Fremdfahren?) erlaubt und es dauerte nicht lang, bis ich mit Carsten Fuhrhop einen Fahrer gefunden habe, der auch als Co schon viel in Bramsche erfolgreich gefahren ist. Der Tag begann in Hamburg mit Schauern, und mit Schaudern dachte ich daran, dass das ja nicht das beste Wetter ist. Aber es sollte "von Ostfriesland her aufklaren" und zum Glück stimmte die Vorhersage. Es war ein schöner, sonniger Herbsttag, und die Vorfreude entsprechend gross. Die Unterlagen fast wie immer, schon die Durchführungsbestimmungen waren gewohnt anspruchsvoll. Viele Sonderregeln waren im Auge zu behalten, auch neue. Wenn man beispielsweise ein "Chinesenzeichen" gefahren ist, durfte man während der gesamten Veranstaltung an dieser Stelle nicht wieder genauso fahren. Dasselbe galt für Pfeile. Bei Strichwürmern war es wieder anders: Hier galt die Sperre auch schon für noch nicht befahrene Teile, dafür aber nur innerhalb der Aufgabe. Es war noch zu managen, aber noch komplexer sollte es aus meiner Sicht nicht mehr werden. Neu war auch, dass die GLP zu Anfang ersatzlos weggefallen ist, was aus meiner Übersicht nicht zu grossen Missfallensbekundungen geführt hat. Notwendig war sie als Sonderprüfung nicht, über FP und Karenz gibt es schon genug Differenzierungsmöglichkeiten. Vorsorglich hat man mit den gefahrenen Kilometern bis zur DK noch eine weitere eingebaut. Neu war ebenfalls das Fahrtgebiet: Es ging diesmal östlich raus, nahe der Anschlussstelle Neuenkirchen-Vörden ging es aber wieder in bekannte Regionen. Schon mit der Papierabnahme gab es hierzu eine vorbildliche Übersichtskarte A3 im Maßstab 1:25.000. Damit war schon vor dem Start klar, dass es auf einen Rundkurs hinausläuft und man gut beraten ist, sich die Pfeile und Chinesen gut zu notieren, weil man sicherlich nochmal dort vorbeikommt. Ich gehe hier jetzt nicht alle Aufgaben durch, denn die werden zusammen mit den Lösungen sicher bald auf den Seiten des Veranstalters zu finden sein. Als mein Fazit muss ich sagen: gewohnte, schwere Kost. Man ist fast gewohnt, dass in jeder Aufgabe ein "Trick" eingebaut ist und man sich nach dessen Auffinden nicht so sicher sein darf, denn meistens ist dahinter ein noch weiterer Trick versteckt. Nur eines, als Beispiel: ganz kurz vor dem Ziel, als es schon dunkel war und die Konzentration nachgelassen hat, war eine auf den ersten Blick einfache Strichskizze zu fahren. Einmal rechts von der Strasse weg, wohl eine Busbucht, und einmal gegenüber links von der Strasse weg, ich vermutete einen Parkplatz. Damit hatte ich Recht, aber auf der anderen Seite war nichts zu finden, noch nichtmals eine Wendekontrolle. Übersehen haben wir dabei, dass der Kartenhintergrund der "Busbucht" alt war und die Strecke mittlerweile begradigt wurde. Wenn man das richtig überträgt, ist alles auf der Seite des Parkplatzes und war dementsprechend einfach zu fahren - wenn man das durchschaut hat / hätte. Leider hat ein Fehler meinerseits unsere Ambitionen auf einen der vorderen Plätze zerstört: Es gibt (schon seit längerem) in Bramsche die Regel, dass Chinesenzeichen weiterführen bis zum nächsten einfahrbaren Abzweig. (Zusätzlich gab es dies Jahr noch die Besonderheit, dass man dort nicht nochmals so fahren durfte). Leider habe ich übersehen, dass die Besonderheit "bis zum nächsten einfahrbaren Abzweig" nur für das letzte Zeichen in der Aufgabe gelten sollte, was aber aus den Beispielen hervorging. Wir haben dies für jedes Chinesenzeichen praktiziert, was bei der ersten entsprechenden Aufgabe noch möglich war, bei der zweiten aber nicht mehr. Leider haben wir trotzdem nicht nochmal nachgelesen, sondern sind "trotzig" so weit das gefahren, wie es möglich war. Ganz möglich war es nicht und dieses falsche Merken der Regel brachte dann "Fehler ohne Ende", ohne die wir Dritte geworden wären. So wurden wir "nach hinten durchgereicht". Oder, anders gesagt: "Als Tiger gestartet, als Bettvorleger gelandet". Aber nächstes Jahr wird alles besser. Das ist gleich das Stichwort. Ich kann nicht aufhören, die Fahrt und auch das Engagement der Verantwortlichen zu loben, so eine Fahrt auf die Beine zu stellen. Aus eingener Erfahrung weiss ich, wieviel Arbeit da drinsteckt. Sie bekommen dafür kaum einen Dank, wenn man mit ihnen spricht, dann nur weil der Veranstalter (vermeintlich) was falsch gemacht hat. Ich möchte hier nochmal den dreien meinen Dank aussprechen für die tolle Fahrt. Persönlich konnte ich es leider nicht machen, da Thomas, Kurt und Wener bei unserer Abreise leider gerade nicht zu greifen waren. Ich möchte das aber noch mit einem dringenden Appell verbinden. Die gesunkenen Teilnehmerzahlen haben möglicherweise verschiedene Gründe, die sicher kaum an der Fahrt an sich liegen. Falls sich die Verantwortlichen zusammensetzen und überlegen, wie man nächstes Jahr das Feld halten bzw. noch ausbauen kann, sehe ich einen grossen Punkt: die Startzeit. Ein Zieleinlauf gegen 21 Uhr und Ende gegen Mitternacht ist sicherlich kein Problem für jemanden, der in der Nähe wohnt. Durch den schleichenden Niedergang unseres Sports kommt es aber, dass die Teilnehmer auch aus entfernteren Regionen zu den guten Veranstaltungen hunderte von Kilometern anreisen. Als Beispiel seien die Kollegen aus Berlin genannt, die aufgrund mehrerer Staus allein einen Hinweg von 7 Stunden hatten und auch wahrscheinlich erst nachts um vier wieder zuhause waren. Der Tag ist in solchen Fällen ohnehin "gegessen", man kann vorher nichts unternehmen, dann kann man auch gleich früher losfahren und optimalerweise um 13 oder 14 Uhr starten. Neben dem Aspekt der Anreise möchte ich noch zwei weitere nennen: Chancengleichheit, da es schlagartig dunkel wird und die frühen Startnummern wesentlich "gesegneter" sind als die späteren sowie Sicherheit. Man kann nicht immer davon ausgehen, dass es trocken ist. Wenn es dunkel wird UND in Strömen regnet, halte ich diese schöne, aber unbeleuchtete Ori-Gegend für ziemlich gefährlich. (In Rehburg ist der Start zwar auch erst um 16 Uhr, aber da ist Hochsommer und entsprechend lang hell). Es geht aber auch nicht nur um die Sicherheit während der Fahrt, sondern auch auf der Rückfahrt: Wenn man es nicht gewohnt ist und nach einem langen Tag noch nachts müde über die Autobahn schrubben muss, fährt ein gewisses Risiko immer mit. Natürlich bieten die Veranstalter auch an, im Startlokal zu übernachten, aber das macht kaum jemand - aufgrund der Spritpreise ist der Kostenfaktor eh schon hoch. Dies soll mein Fazit aber nicht schmälern: Diese Veranstaltung war sehr gut und für mich zählt Bramsche zu dem Besten, was der Ori-Sport in Deutschland bietet*. Noch besser könnte sie werden, wenn man sich dazu entschliessen würde, früher zu starten. Ich denke, dass sich das auch positiv auf die Teilnehmerzahlen auswirken würde. Hans-Jürgen Bartel *Artland gehört nach Aussage Vieler auch dazu, aber da hat es bisher mit dem Termin nicht bei uns funktioniert. Ich hoffe da auf das nächste Jahr. Wie ich erfahren habe, findet die Fahrt am 1.6.13 statt.

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