Donnerstag, 18. April 2024

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43. Haserundfahrt des AC Bramsche e.V. im ADAC (2.10.2010)

 Jürgen Brucksch (4.10.2010)

Bericht vom langsamsten Beifahrer ;-( "Titel erfolgreich verteidigt" könnte meine Schlagzeile bzgl. unseres Starts bei der 43. Haserundfahrt am gestrigen Samstag lauten. Wie bitte? Habe ich da etwas verpasst werden sich da wohl einige Teams fragen die gestern mitgefahren sind und gesehen haben, wie ich abgeschnitten habe. Genauso habe ich mich im ersten Moment gewundert, als ich unter www.orie75.de im Bericht von Patrick Weber gelesen habe, dass er die B-Klasse gewonnen hat. Es hat dann aber nicht lange gedauert bis ich verstanden habe, was er meint... ... und diejenigen, die mich schon etwas besser kennen werden wohl auch nicht lange gebraucht haben zu verstehen, was ich mit meinem "Titel" meine; natürlich den des "langsamsten Beifahrers" ;-) Seit 2007 habe ich mich in Bramsche an einem Zitat von Leonardo da Vinci orientiert: "Die Zeit verlängert sich für diejenigen, die sie zu nutzen wissen." In "in Anspruch genommener Karrenzzeit" übersetzt hieß das bei mir von 2007-2010: 59, 56, 60, 47 Minuten. Dass wir die Zeit aber auch zu nutzen wussten lässt sich von unseren Strafpunkten ableiten (2007-2010: 280,100,90,70). Wenn sich die Strafpunkte in den Folgejahren weiterhin kontinuierlich um sagen wir mal 10 Punkte pro Jahr verringern, dann sind wir exakt bei der Jubiläumsorie, der 50. Haserundfahrt, mit 0 Punkten fehlerfrei :-) Aber genug Vorspann; jetzt mal zur Orie. Mit über 50 Startern am gestrigen Samstag hat Bramsche zu Recht einen sehr großen Fankreis, denn zweifelslos gehört diese Veranstaltung seit Jahren zu den besten (und anspruchsvollsten) Veranstaltungen im Orientierungssport. Bei der Veranstaltung gibt es seit Jahren eine perfekte Organisation. Das beginnt schon vor dem Start mit übersichtlichen, großen Hinweistafeln für die verschiedenen Klassen mit den jeweiligen Durchführungsbestimmungen und weiteren Informationen. Weiter geht es natürlich mit einer reibungslosen Papier und einer technischen Abnahme. Die Durchführungsbestimmungen, die jedes Team bekommt sind übersichtlich, gut verständlich und mit Beispielen zu allen Ausführungen nicht mehr zu verbessern. Zur Fahrt gibt es dann hervorragende Fahrunterlagen (2010 im DIN A5 - Format) natürlich in Farbe auf verstärktem Papier mit in roter Farbe am Computer eingezeichneten Punkten, Strichen und Pfeilen. Die Streckenführung ist auch immer sehr gut, wobei gestern zum ersten Mal unser Auto etwas dreckig wurde, da 2 oder 3 kurze Wege dabei waren, wo man nicht über Asphalt fuhr. Im Ziel bekommt dann jedes Team eine Musterlösung ausgehändigt und die perfekte Organisation wird mit schnellen Aushängen, einem Schnitzelbuffet mit ensprechenden Beilagen und einer straff organisierten Siegerehrung, bei der jedes anwesende Team noch einen Preis erhält, abgerundet. (Vielen Dank an Thomas für die Reservierung unserer Leckereien ;-) In diesem Jahr gab es als Aufgabenstellungen in der Fortgeschrittenen und der Experten-Klasse Punkt-, Pfeil- und Strichskizzen, Pfeilwürmer, Strichwürmer, Chinesen und Fischgräten jeweils nach Karte, Streckenskizze, neutrale Strecken und diverse Kombinationen von Aufgabenstellungen. Besonders gefreut haben wir uns über die Strichwürmer, die Fahrtleiter Werner Schick vom Erfinder Peter Kietzmann "adoptiert" hat. Mir machen Ories Spaß, die auch mal die ein oder andere nicht alltägliche Aufgabenstellung bringen und deshalb freue ich mich natürlich sehr, wenn ein Fahrtleiter auch mal von einem anderen eine gute Idee kopiert. Für uns war die Orie sehr flüssig zu fahren. Die Kontrollen (SK's und OK's) waren sehr gut sichtbar (auch als es schon stockfinster war ;-). Die Aufgabenstellungen waren alle relativ zügig zu lösen und oft hat man erst im Ziel erfahren, dass man "falsch" gelöst hat. Hierbei wurde jedoch von der Fahrtleitung viel Zeit in die Platzierung der Kontrollen gelegt, so dass man im Falle eines Fehler meistens nur eine, selten 2 Kontrollen als Fehler verrechnet bekam. Ich kann deshalb diese Orie uneingeschränkt empfehlen. Warum ich bei so viel Lob dennoch so viele Strafpunkte und Karrenzminuten eingesammelt habe lässt sich auch noch erklären: Wir stellen uns immer nach dem Start ca. 15 - 20 Minuten an die Seite, um alle Aufgabenteile mal kurz durchzugehen und nach kleinen "versteckten" Punkten zu suchen, da dies mit zunehmender Dunkelheit im Verlauf der Veranstaltung immer schwerer wird. Aber wie Henry Miller schon sagte: "Die Wahrheit liegt meist am Rande, nicht in der Mitte." Hätten wir dies berücksichtigt wäre uns wohl ein kleiner Punkt am Rande eines Aufgabenteils aufgefallen, den wir leider trotz "Kontrollzeit" nach dem Start nicht gesehen haben. Fazit: Zukünftig streichen wir die "Aufgaben-Kontroll-Zeit" nach dem Start! Nach dem Start ging es dann endlich in die erste Aufgabe u.a. mit zwei kleinen Fischgräten. Bei der ersten hätte ich mich an Franz Kafka halten sollen, der mal sagte: "Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keins da." Wir haben bei der ersten Fischgräte nach einem Hindernis (Orie-Trick) gesucht und nichts gefunden. Mit dann schon 30 Minuten Fahrzeit sind wir dann die zweite Fischgräte ohne groß nachzudenken viel schneller, aber dafür falsch gefahren und schon hatten wir den ersten Fehler, den ich kurze Zeit später (nach der darauffolgenden SK) gemerkt habe. So ging es uns ein paar Mal und ich hatte dann bei den weiteren Fischgräten immer ein ungutes Gefühl, wenn ich mal keine Schwierigkeit gefunden hatte. Nicht gefallen hat mir hier z.B. einen in Aufgabe 14 bei einer Fischgräte nicht zu berücksichtigenden Weg, der in Aufgabe 10 durch einen Punkt "belegt" wurde und der, da man Punkte nicht ein zweites Mal befahren durfte dadurch eben nicht berücksichtigt werden durfte. Hatte ich natürlich falsch, da ich gerade wenn man die Übersichtskarte "eigentlich" nicht benötigt in Aufgabe 14 keinen Bezug mehr zu Aufgabe 10 habe. Dann waren da noch Fehler für das nicht geforderte Befahren eines gestrichelten Weges, einmal Chinese, einmal kreuzen. Schade, dass eine Negativkontrolle neutralisiert werden musste; diese Aufgabe hat meine Frau nämlich auf Anhieb richtig gelöst. Egal; uns hat es riesigen Spaß gemacht und wir gratulieren hiermit gerne noch einmal den Siegern der C-Klasse (Experten) Treuke/Zeuner und den Siegern der B-Klasse (Fortgeschrittene) Zimmermann/Wiche zu Ihren Platzierungen. Ich habe wie in meinem Bericht 2007 geschrieben endlich die Gelegenheit gehabt, mal wieder gegen Patrick Weber anzutreten. Patrick, den wir 2007 kennenlernten hat zwei Jahre in Bramsche pausiert (und während der Zeit den Orie-Südwestpokal gewonnen!). Nachdem Patrick 2007 besser war als ich, konnte ich ihn diesmal schlagen. Damit sind wir nach Punkten punktgleich und ich bin zufrieden ;-) So, mit diesem langen Bericht schließe ich die Orie-Saison von 2010 ab und ich freue mich schon auf 2011. 2011 fahren wir wenn zeitlich möglich in Artland, Neuruppin (ähnlich aufgebaute Orie wie Bramsche!), Sulingen oder Havelland und natürlich wieder Bramsche! Jürgen

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