Mittwoch, 24. April 2024

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Ori Rund um Bingen / Lauf zur SÃœD-OM (13.3.2010)

 Patrick Weber (14.3.2010)

ENDLICH GESCHAFFT - Der 1. Lauf zur neu gegründeten Süddeutschen Orientierungs-Meisterschaft 2010 hat am 13. März 2010 stattgefunden. Nachdem die ersten beiden Veranstaltungen dem Schnee zum Opfer gefallen sind, und auf den 14. April und 4. September 2010 verschoben werden mussten, konnte es jetzt nun endlich losgehen. Und im milden Westen gab es keinen Schnee mehr. Insgesamt 22 Teilnehmer fanden den Weg nach Bingen. Der MSC Bingen bot vor der Veranstaltung den Teilnehmern eine Beifahrerschulung an. Hier wurden grundlegende Dinge für den Ori-Sport geschult. Aber natürlich auch Hinweise gegeben, wie die „Ori Rund um Bingen“ zu meistern ist. Wer genau aufgepasst hatte, wusste zum Beispiel schon was eine Labyrinth-Chinese oder Ketten-Chinese ist und wie diese funktioniert. Auch das Einbahnsystem mit seinen Tücken wurde erklärt. So konnte der erste Lauf zur SÜD-OM losgehen. Pünktlich um 15:31 Uhr wurde das erste Team auf die Reise „Rund um Bingen“ geschickt. Als erstes mussten die Labyrinth-Chinese und Ketten-Chinese in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Dies war so kein Problem. Leider schlich sich beim letzten Zeichen der Chinesen der Fehlerteufel ein. Es hieß Kreuzung geradeaus. Aber der Veranstalter wollte, dass auf der Kreuzung der Chinese endete und weiter mit Punkt A zu fahren sei. Für das ein oder andere Team fing jetzt der Stress an, denn wie sollte man weiterfahren. Denn eine Lösung war nicht zu erkennen. Nur ein Telefonat mit dem Veranstalter half. In den Durchführungsbestimmung stand auch „ bei Fragen zum Fahrtauftrag, kann nur der Fahrtleiter helfen“. Dies machte ich natürlich sofort und merkte, wie Frank Zimmermann sich über seinen Fehler ärgerte. Weiter ging es mit der Karte im Maßstab 1: 60.000. Da nur doppellienige Wege gefahren wurden und sich die ganze Veranstaltung auf guten Asphaltwegen stattfand, war auch der kleine Maßstab kein Problem. Alles gut zu erkennen. Wer gute Augen hatte, konnte sogar auf die Lupe verzichten. Auf der bunten Karte waren die Punkte und Striche in schwarz eingemalt. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber erkennbar. Jetzt war es aber dann auch vorbei mit dem Schmusekurs der einfachen Chinesen. Jetzt war Ori-Verständnis gefragt. Durch den im Chinesen aufgebauten Gegenverkehr mussten jetzt die Beifahrer allen Grips zusammennehmen und genau aufpassen. Denn schon die ersten Punkte konnten nicht alle zusammenhängend gefahren werden, das Gegenverkehr drohte. Als nächstes kam etwas für mich noch nie dagewesenes. Ein langer Wurm mit zwei Barrikaden. Kommt aus dem Saarland ( Oldtimersport ). Da Sonja sich immer weiterbilden will und eigentlich verstehen will, was ich da auf dem Beifahrersitz so alles mache, ging Sie natürlich auf den Beifahrerlehrgang und konnte mir dann auch genau erklären was Barrikadenfahren bedeutet. Verständlich wurde es auch nochmal von Frank Zimmermann in der Fahrerbesprechung erklärt. Somit stellte auch dies kein Problem dar. Weiterhin hatte Frank Zimmermann zwei extra Karten in den Unterlagen rausgegeben mit eingezeichneten OK`s, die angefahren werden müssen, wenn man in der Nähe ist. Aber auch hier niemals gegen Pfeile oder Würmer fahren. Also alles in allem dann doch nicht so leicht und der Beifahrer musste seine sieben Sinne beisammen haben. Jetzt fehten aber noch die letzten drei Punkte, die noch nicht gefahren werden konnten, weil ja Gegenverkehr war. Also nochmal den kürzesten Weg suchen und die Punkte abfahren, um endlich zu Punkt B zu kommen, das Ende der ersten Karte. Punkt B lag auch auf der zweiten Karte. Und jetzt kommt das was immer kommt im Ori-Sport. „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“. Unten links, ganz versteckt, aber doch noch gut zu lesen stand, in welcher Reihenfolge die Barrikade, Pfeil und Wurm zu fahren sind. Und nicht was am nächsten zu Punkt B lag. Auch hier sind dann einige Experten reingefallen. Aber auch die Zeit ( 2 Stunden, 6 Minuten plus 15 Minuten strafpunktfreie Karrenz ) mussten geschafft werden. Da hauptsächlich Landstraßen gefahren wurden, konnte man die verlorene Zeit auch wieder reinholen. Zügig unterwegs war jetzt nur noch das Einbahnsystem zu beachten. Aber in der Fahrerbesprechnung wurde auch gesagt, man solle auf Bushaltestellen achten. Da könnten auch Kontrollen hängen. Aber auch Sonja mit Ihren Adleraugen übersah diese einzige Bushaltestellenkontrolle beim vorbeifahren. Das war dann insgesamt neben einem Übertragungsfehler, die einzigen beiden Fehler. Die beiden anderen Kontrollen, die uns berechnet wurden, waren nicht mehr da. Aber diese wurden ja allen Teilnehmern berechnet. Also kein Problem. Alles in allem eine sehr anspruchsvolle Ori. Auch kein Einheitsbrei, den es immer gibt. Sondern vieles neues, was so im Ori-Sport im Süden noch nicht dagewesen ist. Dementsprechend waren auch einige Teilnehmer überfordert und mussten aufgeben oder am Ende abbrechen, um die Karrenz nicht zu überschreiten. Der Beifahrerlehrgang hätte sicherlich das ein oder andere Problem leichter gemacht. Und so kam es zu folgendem Ergebnis. 1. Sonja Ackermann / Patrick Weber - 40 Punkte 2. Willi Günther / Bernhard Steffan - 50 Punkte 3. Adi Petry / Manfred Petry - 150 Punkte 4. Iris Halfmann / Bernd Halfmann - 160 Punkte 5. Christian Stahl / Carlotte Stahl - 170 Punkte Alle weiteren Ergebnisse, sowie die Original-Unterlagen und die Lösung auf der SÜD-OM Seite www.süd-om.de oder www.sued-om.de

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Ori Rund um Bingen / Lauf zur SÃœD-OM (13.3.2010)

 Bernhard Steffan (18.3.2010)

Die orilose Zeit betrug jetzt schon ganze 2 Monate, da kam die Ori des MSC Bingen gerade recht, freiwillig besetzte ich den Platz des Beifahrers. 8 Jahre musste ich in meinen Ordnern zurückblättern, um die letzten Unterlagen von Bingen zu finden, und frischte am Vorabend meine Erinnerungen auf. Trotzdem wohlgelaunt machten wir uns auf den Weg, waren zeitig vor Ort bzw. viel zu früh vor Ort: Auf einem Firmenparkplatz fanden wir eine ADAC-Fahne unter ein Auto geklemmt, das war′s. Als dann 10-12 Leute frierend auf dem Parkplatz warteten, tauchte auch Herr Fahrtleiter auf, aber das mit dem frieren würde so weitergehen, die Firma wäre schließlich schon zu. So versammelten sich immer mehr der Teilnehmer an seinem Kofferraum, um 34 € loszuwerden, bekommen würden wir alles am Start. Keine Aushänge (lach), keine Durchführungsbestimmungen, nichts. Während der unvermittelt anberaumten Fahrerbesprechung kam immer wieder mal ein weiterer Teilnehmer auf den Hof gefahren, die letzten kennen die Fahrerbesprechung wohl nur vom Hörensagen. Irgendwann war′s dann auch ½ 4 und die ersten Fahrtunterlagen wurden verteilt: Angekündigt wurden 2 Stunden 6 Minuten Fahrzeit zuzüglich 15 Minuten Ausarbeitungszeit, die sofort oder später genommen werden konnten. Die Streckenlänge war ein Geheimnis, OK, 35er Schnitt, das konnte Mann/Frau ausrechnen. Wir haben 15.43 Uhr unsere Unterlagen erhalten, die 2 Seiten Vorbemerkungen nach wichtigem abgesucht und dann weitergeblättert zu den Fahrtaufträgen, aber halt, kommt da überhaupt noch was? Deckblatt, Vorbemerkungen, Vorbemerkungen, und nur noch EIN Blatt? Ist da was schiefgelaufen? Und dann nur Chinesenzeichen auf dem Blatt, das kann doch nicht sein. Mhm, scheint da nicht was durch? Aha, die Rückseite, tatsächlich noch 2 Kartenausschnitte, und Ziel steht da auch schon drin. Auf gut deutsch, 1 Blatt Papier, vorne Chinesen, hinten 2 Karten, fertig ist die Ori (wie hoch war noch mal das Startgeld?). Losgefahren sind wir dann doch und haben uns über die Labyrinth- und Kettenchinesen hergemacht. Nach anfänglicher Dummheit von Fahrer oder Beifahrer hat das dann auch halbwegs geklappt, bis wir an eine besetzte Kontrolle kamen und die unsere jungfräuliche Bordkarte in Feld 2 anstempelte. Was denn das? Fehlt uns schon die erste stumme Kontrolle? Wär uns ja schon zuzutrauen, war aber lediglich eine Finte des Fahrtleiters. Brüller. Schon waren wir auf der letzten Seite der Fahrtunterlagen angekommen. Das letzte Chinesenzeichen war eine Kreuzung, die geradeaus zu fahren war. Just diese Kreuzung war Punkt A der Kartenskizze, also war „eigentlich“ eine Riesen Schleife „Rund um Bingen“ zu fahren (jetzt weiß ich auch, woher die Ori Ihren Namen hat), aber nur eigentlich, denn das Chinesenzeichen war falsch, es sollte keine Richtung mehr haben. Erfahren haben das jedoch nur die wenigen Teilnehmer, die sich getraut haben, Ihr Handy zu benutzen und den Fahrtleiter etwas auszufragen. Ach ja, noch am Startplatz habe ich in Karte 1 den Eindruck „Pfeil auf der Strecke“ gelesen, allerdings keinen Pfeil dazu gefunden, es gab gar keine Pfeile in dieser Karte. Den Fahrtleiter darauf angesprochen meinte er: den Pfeil hätte er raus gemacht. Ja Danke. So ganz ohne Pfeil blieben dann nur ein paar Punkte und 1 Wurm mit 2 Barrikaden übrig. Barrikaden sind Querstriche über den Wurm, die wie eine Unpassierbarkeit abgearbeitet werden müssen: Möglichst nah ran fahren, die letzte mögliche Abfahrt vor der Barrikade raus u. möglichst kurz nach der Barrikade wieder rein in den Wurm. Prinzip verstanden, umgesetzt und richtig gelöst. Wegen der aus den Chinesen aufgebauten Fahrtrichtung mussten dann einige Schleifen gedreht werden, um die letzten paar Punkte und endlich auch B anzufahren. Dann konnte Karte 2 in Angriff genommen werden: Darüber stand: Wurmskizze. Meine Augen fanden einen Wurm, eine Barrikade (OK, irgendwie auch ein Wurm) und einen Pfeil. Wo bin ich hier nur? Wenn ich den Pfeil fahre, werde ich später ausgelacht, weil doch WURMSKIZZE drübersteht, fahre ich den Pfeil nicht, heißt es später vielleicht, das steht noch da vom letzten Jahr, oder so. Ich hab′ mich für Pfeil fahren entschieden, nur in welche Reihenfolge bringe ich die 3 Aufgabenteile: nach kürzestem Weg wie gewohnt, oder dass eine schöne Runde entsteht, oder, oder. Dann fand ich unten links im Kartenrand noch die Zeile: „Barrikade, Pfeil Wurm“. War das jetzt die geforderte Reihenfolge? Entsprach ziemlich genau meiner geplanten schönen Runde, auf geht′s, abfahren. War auch locker zu erledigen, trotzdem wurde auch in diese Aufgabe manches hineininterpretiert: Der eine sah eine Überlappung von B nach B, der andere sah den Pfeil unterbrochen in Wurm u. Pfeil und hat dabei auch noch die Fahrtrichtung umgedreht, Sachen gibt′s. Und Kontrollen fanden diese armen Kollegen dann immer auch noch, war doch auch jedes Ortsschild mit zu notieren. Kurz vor dem Ziel sind wir dann noch einmal im Chinesengebiet gelandet, jedwedem Gegenverkehr ausgewichen und mit 15 Minuten Vorzeit am Ziellokal angekommen. Der Tripmaster zeigte 85,05 km, ah ja, so viel zum 35er Schnitt. Ja, und Fehler haben wir auch gemacht. Den ersten, weil wir am Chinesenende erstmal wie befohlen geradeaus losgezogen sind, nach dem Telefonat mit dem Fahrtleiter den richtigen Weg eingeschlagen haben und ein mittlerweile notiertes Ortsschild nicht wieder vom Konzept tilgten. Den letzten Fehler hat uns dann ein Wartehäuschen einer Bushaltestelle innerorts eingeschenkt, dort war eine OK versteckt (Wer die Alpenpässefahrt kennt, weiß wovon ich schreibe). Eigentlich war auch für diese beiden Fehler der Fahrtleiter zuständig, quasi waren wir fehlerfrei. Viel lobenswertes habe ich bis jetzt nicht zusammen geschrieben, aber so waren nun mal meine Eindrücke dieser Fahrt. Positiv hervorzuheben ist der geordnete Zeitrahmen der Veranstaltung, vom Start um ½ 4 bis zur Siegerehrung um ½ 8 Uhr, bei der alle anwesenden Teilnehmer mit mehr oder weniger Wein belohnt wurden. Für die Süd-OM war die Ori „Rund um Bingen“ ein Anfang, immerhin. Und am 17.04. geht es schon wieder rund: „Rund um Pottenstein“ wird das glatte Gegenteil. Versprochen. Von mir.

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