Samstag, 20. April 2024

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"Quer durchs Artland 2010" (24.4.2010)

 Patrick Weber (25.4.2010)

DEN FISCHGRÄTEN UND CHINESENZEICHEN ZUM TROTZ Zur Jubiläumsveranstaltung ( 50. ) des AC Artland kamen insgesamt 47 Teilnehmer. 24 Teams in Klasse B/C ( Fortgeschrittene/Experten ), 16 Teams Klasse A ( Allg. Klasse ) und 7 Fahrzeuge in der Youngtimer/Oldtimer Klasse. Und die Oldtimer konnten sich wirklich sehen lassen. BMW Glas, Ford Capri und andere waren eigentlich viel zu schade um über Feldwege zu fahren. Aber wenn der AC Artland zur Ori ruft, ist die ganze Region angesprochen. So wurde auch ein extra Region-Cup ausgefahren. Natürlich mit etwas vereinfachten Aufgaben. So hatten die ganzen Teilnehmer kaum Platz rund um das Startlokal. Bei strahlemden Sonnenschein konnte nach einer kurzen Fahrerbesprechnung die 130 km lange Ori von den Teams in Angriff genommen werden. Jörg Treuke und Michael Zeuner hatten sich wirklich wieder viel Mühe gegeben und uns mit 6 Seiten Fahrtaufträgen ( natürlich in bester Farbqualität ) im Maßstab 1:25000 und zwei Ãœbersichtskarten in Farbe in 1:50000, die nächsten 3 ½ Stunden plus 60 Minuten Strafpunktfreier Karenz in Atem zu halten. Los ging es gleich mit einer GLP innerhalb des ersten Fahrtauftrages. 3,1 km und 6 Minuten Zeit. Und es wären nicht Jörg und Michael die Fahrtleiter, wenn nicht gleich in der ersten Aufgabe die erste Schweinerei zu finden wäre. Zweiter Abzweig und schon wurde die Karte manipuliert. In Natur war der Abzweig schön rund zu fahren. Aber auf der Karte, nach der wir ja fahren, war das Eck - eckig (90°). Also was tun. Zwei Startnummern vor uns fuhren Kurt Behning und sein Sohn Thomas Behning ( Gesamtsieger aus 2009 ). Als wir an die Stelle kamen, standen dort die Behnings und kamen rückwärts aus dem eigentlich nicht zu fahrenden Weg. Ich dachte noch, was machen die da, haben die sich schon an der zweiten Ecke verfahren. Brav wie ich bin, habe ich die beiden dann vorgelassen, denn die GLP-Zeit lief ja auch für die beiden. Wir dachten uns nichts dabei und fuhren schön hinter den beiden her. Bis dann 300m vor dem GLP Ziel mich Olaf auf die Manipulation an der besagten Ecke hinwies. Was tun. Also zurück, nur noch 3 Minuten um über das Ziel der GLP zu kommen. Zügiges fahren war jetzt nötig und prompt kommt uns ein Riesen-Traktor entgegen. Ich weiche über den seitlichen Schotter aus. Fahre in den Weg, wir sehen die Wendekontrolle, drehen und noch 40 sec bis zur GLP-Ziellinie. Jetzt ein langsamer Mini vor uns, der nicht sofort merkte dass ich in Zeitnot war. Wieder über den Schotter an dem Mini vorbei und flott Richtung GLP-Ziel. Welches wir dann auch mit noch 0,4 sec Vorzeit überfuhren. Jetzt konnte wieder Ruhe ins Auto einkehren und der nächste Abschnitt ausgearbeitet werden. Aber alles was irgendwie einfach in der West-OM aussieht, ist nicht so einfach zu lösen. Die Durchführungsbestimmungen hielten wieder einige Sonderregeln für diesen Tag bereit. Z.B. das man Pfeile die man schon mal gefahren ist, wenn man dort später wieder hinkommt und den selben Pfeil wieder anfährt, diesen dann wieder komplett fahren muss. Bei einem Dreieck mit Ãœberlappung von FA 1 zu FA 2 eine schwierige Sache für uns. Logisches Denken war gefordert. Erst nach ca. 5 Minuten fiel uns eine mögliche Lösung dazu ein ( sicher waren wir aber trotzdem nicht ), die sich dann im Ziellokal als richtig erwies. Jetzt kamen drei FA die sehr viel nachdenken von den Beifahrern forderte. Zwischen den Aufgaben immer wieder nach Ãœbersichtskarte verbinden, wobei nicht jeder Weg auch so in der Ãœbersichtskarte ist, wie er in den Aufgaben vorhanden ist. Und ruck zuck war die erste Stunde um. Ich schaue auf den Tacho und sehe 28km. Teilte dies Olaf natürlich mit, der dann auch feststellte, dass wir uns nicht so lange mit den Lösungen beschäftigen können. Kleine Punkte an den Kartenrändern, blaue Pfeile die auch auf diesem Teilstück Gegenverkehr erlauben und Wendekontrollen mussten erkannt und in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Obwohl wir uns wie immer eigentlich sehr gut auf die Veranstaltung vorbereitet hatten, übersahen wir einen kleinen Punkt am Rand und auch blaue Pfeile machten uns in der einen oder anderen Situation nicht stutzig und handelten uns so einige Fehler ein. Aber etwas für mich noch nie dagewesenes meines Beifahrerlebens war FA 14+15. Ein Parkplatz mit super großem Anschauungsbild. Eingezeichnet waren 6 Pfeile und ein Chinesenzeichen. Aufgabe : Fahre ausschließlich die Aufgabenteile mit ungerader Nummer. Die Aufgabenteile mit gerader Nummer dürfen nicht vollständig ununterbrochen gefahren werden. Teilbefahren erlaubt. Und zur kompletten Verwirrung stand da noch, die geraden Aufgabenteile sind aber für die weitere Veranstaltung als vollständig gefahren zu berücksichtigen. Also wenn man einen Pfeil anfährt muss man den Pfeil auch zu Ende fahren. In FA 15 ging dann der Parkplatz weiter mit einem A und E Punkt sowie einer Fischräte nach West-OM Regeln. Wir kamen zu dem Parkplatz, dort standen wieder Kurt und Thomas Behning. Thomas arbeitet den Auftrag erst trocken aus. Ok, dachten wir uns, das machen wir am besten auch. Während Olaf über die Lösung nachdachte fuhr ich den Parkplatz ab, um alle Kontrollen trocken in die Aufgabe einzeichnen zu können. Dann zur Lösung des Auftrages. Aber immer wieder kam eine der oben stehenden Regeln für uns in den Weg. Es war keine Lösung für uns möglich. Und während Olaf weiter grübelte sah ich wie die Behnings losfuhren. Gleich am Anfang stand eine besetzte Stempelkontrolle die von Behnings gleich zweimal hintereinander angefahren wurde. Die Verwirrung für uns war komplett. Denn so hatten wir die ersten Meter nicht ausgearbeitet. Und da ich unsere Lösung als richtig hielt, kam mir nur eins in den Sinn. Die Behnings wollten uns nicht den richtigen Weg zeigen und sind einmal falsch an die Kontrolle gefahren. Nur so konnte ich mir das zweimalige umfahren erklären. Dazu kam dass im hinteren Teil der Aufgabe der eingezeichnete Weg nicht doppellinig durchgehend war. Also für uns nicht anzufahren. Nach ca. 20 Minuten Nachdenkzeit und für uns keine Lösung in Sicht, sind wir zum erstmal einen Fahrtauftrag nach Gefühl gefahren, ohne wirklich zu wissen was wir machen. So etwas habe ich noch nie gemacht. Am Ende hatten wir uns sicher 3 oder 4 Fehler eingehandelt. Was uns auch noch sehr große Probleme bereitet, sind Fischgräten und Chinesenzeichen nach Karte, wobei das West-OM-Reglement das ganze sehr schwierig für uns macht und wir fast immer bei solchen Aufgaben überfordert sind und Fehler machen. Auch hier haben wir alle möglichen Fehler gemacht. Am Ende war es eine Ori für absolute Könner. Alle Regeln immer im Blick zu haben und diese am richtigen Ort auch richtig anzuwenden ist eine Sache für wirkliche Experten. Durch eine Liste des ADAC Weser-Ems ( Norddeutschland ) wurden wir als Experten eingestuft, wobei wir sicher nur im Süden Deutschlands diesen Status auch zu recht hätten. Einige gute Platzierungen haben wir ja in Vergangenheit eingefahren. Aber im Westen/Norden passt diese Bezeichnung noch lange nicht. Aber es gibt leider Konkurrenten, die darauf bestehen, dass wir in der Klasse C ( Experten ) fahren, damit Sie selbst in der Klasse B ( Fortgeschrittene ) eine gute Platzierung erfahren können. Verstehen muss ich das nicht. In Klasse C unterwegs hat uns die Ori aber trotzdem super viel Spass gemacht. Am Anfang lief es etwas unrund für uns, aber nach ca. 1 Stunde konnten wir auch flüssig die forderten Aufgaben abfahren und mussten nur noch ab und zu stehen bleiben um die geforderten Aufgaben auch wirklich zu verstehen. Und für mich als Fahrer war die Streckenführung wirklich sehr anspruchsvoll mit vielen schönen und schnellen Passagen. Echt Geil. Ich hätte sicher noch eine oder zwei Stunden weiterfahren können. Aber nach 9 Minuten Nachzeit war auch für uns das Abenteuer AC Artland vorbei. Zurück im Ziellokal wurde mir sofort das Lösungsbordbuch ( einfach nur toll ) in die Hand gedrückt. Auch die komplette Strecke mit Musterbordkarten hingen schon aus. WAHNSINN. Ich kannte das nur so vom AC Bramsche. Aber auch hier ist das üblich, dass der Teilnehmer im Ziel alle nötigen Unterlagen in die Hand bekommt, um seine Fehler genauestens nachvollziehen zu können. Schnell erarbeitete ich 120 Fehlerpunkte. Ohje dachte ich. Bei der starken Konkurrenz ist ein Platz unter den ersten 10 im Gesamt nicht mehr möglich. Um 23:20 Uhr war es dann soweit. Michael Zeuner hatte die Auswertung fertig und Frau Treuke trug das Ganze in die Liste auf der Tafel ein. Alle Top-Teams standen an der Tafel, während alles live eingetragen wurde. Der ein oder andere Kommentar von Fahrern bzw. Beifahrern ließ uns manchmal schmunzeln. Auch Michael Zeuner gestaltet das Eintragen der beiden Siegreichen Teams äußerst spannend, und so war erst ganz zum Schluß auch klar wer wirklich gewonnen hatte. Wir selbst landeten nach einem starken zweiten Teil der Ori auf Gesamtplatz 6. Damit hatten wir nicht gerechnet, und unser bestes Ergebnis in der West-OM dieses Jahr war perfekt. Ãœberglücklich über viele West-OM Punkte konnten wir unser Glück kaum fassen. Bei der Siegerehrung wurden alle Teilnehmer mit Sachpreisen und Pokalen belohnt. Die ersten drei erhielten schöne Fresskörbe aus der Region. Und so kam es dann zu folgendem Ergebnis. 1. Schick / Werner Schick 40 Punkte 2. Peter Tintrup / Norbert Walter 40 Punkte 3. Gerd v.d. Heyde / Martin v. Heyde 60 Punkte 4. Adrian Witte / Rainer Witte 80 Punkte 5. Kurt Behning / Thomas Behning 90 Punkte 6. Patrick Weber / Olaf Jessen 120 Punkte 7. Jürgen Brennecke / Peter Kietzmann 120 Punkte 8. Dagmar Müller / Carsten Fuhrhop 130 Punkte 9. Friedel Eikelmann / Jörg Sauer 140 Punkte 10. Peter Kamps / Dirk Kamps 170 Punkte 11. Edgar Zimmermann / Manfred Wiche 170 Punkte (1. Klasse B) 12. Heinz Helmut Blumendeller / Günter Goworek 180 Punkte 13. Dagmar Rabe / Jörg Rabe 180 Punkte (2. Klasse B) usw. Alle weiteren Ergebnisse und Aufgaben mit Lösungen auf www.automobilclub-artland.de

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