Donnerstag, 25. April 2024

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3. RTCE-ORI 75 - 2005 (24.9.2005)

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Dieter Schultz: Gute Vorbereitung zahlt sich aus.

Mayer/Keller: auf dem Weg zur Negativkontrolle

Spross/Reuter: Monte-Feeling auf dem Frankenstein

Hainbach/Petersen: Deutsche Meister in der Provinz

Jäger/Jäger: bedingt schottertauglich

Heuck/Irmler: Sieger der Nachwuchs-Wertung

Welzel/Rausch: vom Floh gejagt

Benke/Hopfe: Man kann nicht jedes Jahr gewinnen.

Lüpertz/Lüpertz: für schlechte Wege gut gerüstet.

3. RTCE-ORI 75 - 2005 (24.9.2005)

 Frankenstein (30.5.2007)

Eine Woche nach der kleinen Camel Trophy stand ein weiteres Highlight des Orientierungssport auf dem Kalender. Willi Günther, Sportleiter des RTCE, rief als verantwortlicher Koordinator zur Ori in den nördlichen Odenwald und viele, viele kamen. Durch seine langjährigen Präsenz im Motorsport, seine umfangreichen Kontakte und guten Beziehungen zu benachbarten Clubs bekam er mit 47 Nennungen ein Teilnehmerfeld zusammen, von dem andere Veranstalter nur träumen. Zum einen kamen die aktuellen Ori-Spezialisten wie Hondapeter und Daniel Keller, zum anderen eine große Anzahl von Oldtimerteams, die von einer ordentlichen Fahrt etwas anderes erwarten als nach dem Diktat der Stoppuhr zu fahren oder immer nur Champagner trinken zu müssen. Prominenteste Namen waren der Deutsche Rallye-Meister von 1978 und 79, Reinhard Hainbach mit seinem Beifahrer Peter Petersen (Deutscher Meister 1974), die ihren bärenstarken BMW 2002 mal wieder über Ori-Pfade treiben wollten. Nach der Fahrt gab es böse Zungen, die dem Veranstalter empfahlen, dieses Team in der Anfänger-Klasse zu werten, da die heutigen Aufgabenstellungen doch absolutes Neuland für die Altmeister waren. Trotz dieser Erkenntnis hat es den beiden aber einen Riesenspaß gemacht. Nachdem die Ori in den letzten beiden Jahren die Handschrift des Zwingenbergers Rolf-Peter Heckler trug, sicherte sich Willi Günther dieses Jahr für die Ausarbeitung der Fahrt und die Erstellung des Bordbuchs die Dienste von Christoph Schömer vom benachbarten MCE. Er zeichnete in den frühen Achtigern für die wegen ihrer knackigen Orientierungsetappen berüchtigte Südhessen-Rallye verantwortlich. Dass der Routinier auch als Aktiver immer noch auf dem auf dem aktuellen Stand ist, zeigt der Gesamtsieg in der Vorwoche bei der kleinen Camel-Trophy. Zunächst wurde das Konzept neu durchdacht. Statt zweier getrennter Bordbücher für Nachwuchs und Spezialisten gab es diesmal eine gemeinsame Aufgabenstellung. Denn nicht das Auffinden der Strecke sollte die Schwierigkeit sein, sondern das Erkennen der diversen Fallen, der zusätzlichen Schleifen und der durch die Aufgabenstellung erforderlichen Umwege. So war gewährleistet, dass die Nachwuchsfahrer mit der eigentlichen Streckenführung keine Probleme hatten und auch vermutlich weniger Schotterabschnitte zu fahren hatten. Es war den Veranstaltern klar, dass nicht für alle der 30er Schnitt zu schaffen war. Im Forum wurde dies hier auch kritisiert. Aber das Wertungsschema mit 10 Punkten für die Kontrolle und 0,1 Punkten für die Minute wurde so gewählt, dass die Zeitwertung nur für Punktgleiche eine Rolle spielen sollte, was auf jeden Fall gerechter ist als das unbeliebte Gatter fahren oder Würfeln. Karenz wurde nämlich in ausreichendem Maße gewährt, für die Nachwuchsfahrer sogar mehr als eine Stunde. Die Tatsache, dass bei der hohen Anzahl von Nennungen nur zwei Teams nicht das Ziel erreicht hatten, spricht eindeutig für dieses Konzept. Dass aber auch die Spezialisten an Ihre Grenzen gestoßen sind, zeigt die Tatsache, dass diverse Kontrollen nur von ganz wenigen angefahren wurden. Zum Beispiel waren die beiden Odenwälder Beifahrer Hans Jäger und Heinz Muntermann die einzigen, die rechtzeitig entdeckten, dass die traditionellen Serpentinen der Abfahrt vom Frankenstein von einem Schriftfeld verdeckt waren. Dass auch Daniel Keller sich von der listig gestellten Negativkontrolle (übrigens der ersten von 24 Stempelkontrollen) locken ließ, ist umso verwunderlicher, da er bereits eine Woche vorher aus anderen Gründen Leidtragender eines vom Schriftfeld verdeckten Wegs war. Hinter Neutsch waren gleich zwei Kontrollen, die jeweils nur von einem Team richtig angefahren wurden. Das Ehepaar Nees war als einziges Team aufmerksam genug zu bemerken, dass die Punktskizze 3 am vorletzten Punkt endete. Eine Schleife über einen Schotterweg belohnte sie dafür. Wenige Meter später war Herbert Rausch der einzige, der seinen Fahrer exakt dem Streckenverlauf nach zur Stempelkontrolle lotste. Als einziger hatte er die zusätzliche Nummernkontrolle auf der Bordkarte. Ein Parkplatz mit zwei geschickt postierten Stempelkontrollen sorgte hinter Asbach auch bei den Top-Teams für Verwirrung. Kurz darauf wurden die Teilnehmer mit einer gänzlich neuen Aufgabenstellung konfrontiert. Fahrt nach Luftbildern! Müsste eigentlich einfacher sein, da dort mehr Informationen enthalten sind als in Topos. Aber die Umstellung auf diese Variante war doch so ungewohnt, dass viele nicht gemerkt hatten, wie sie in den Gegenverkehr gelockt wurden. Die dort postierte Negativkontrolle konnte sich jedenfalls über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Kurz vor Brandau kam der hinterlistigste Trick. Ein Häkchen in der unterbrochenen Skizze durfte erst als allerletztes angefahren werden, was nur über einen großen Umweg möglich war. Thomas Schultz scheute diesen Umweg nicht und fand als einziger die Nummer 6 in einem kernigen Waldweg. Dafür lösten aber alle bisher genannten nicht die kürzeste Verbindung zum ersten Punkt bei Gadernheim. Lediglich Florian Reuter fuhr diese verzwickte Aufgabe korrekt. Im zweiten Abschnitt kamen dann auch endlich die Überlappungen dran, auf die viele schon vorher gewartet hatten. Manche waren wie Vorjahressieger Klaus P. Hopfe so ungeduldig, dass sie schon welche gefahren waren, als es noch gar keine waren. Die Überlappung bei Schlierbach schien auf den ersten Blick ganz einfach. Aber hier musste der Veranstalter ganz tief in die Trickkiste greifen. Der schmale Schotterweg über Eulsbach hätte nämlich keine 40 Teilnehmer verkraftet. Dass es mit Werner Mayer / Daniel Keller allerdings nur ein Team war, das die Ausführungsbestimmungen aufmerksam gelesen hatte, überraschte dann doch. Ganz zum Schluss, das Ziel schon vor Augen, war da noch die Überlappung von Skizze auf Fischgräte; nicht ganz einfach, aber auch nicht unlösbar, wie das einzige Damenteam Daniela Grimm / Petra Muntermann unter Beweis stellte. Eine kurze Verbindungsetappe führte die Teams zum Ziellokal bei der Pfungstädter Brauerei, wo neben einem frisch gezapften Pils die Musterbordkarten, die Streckenkarte und eine Liste mit 33 möglichen Fehlern und den Erklärungen, wie man hätte richtig fahren sollen, auf die Teilnehmer wartete. Übrigens musste diese Liste nach der Auswertung noch erweitert werden, da die Teilnehmer auf Ideen kamen, die die Vorstellungskraft des Fahrtleiters übertrafen. Ein Teilnehmer prägte den für diese Fahrt treffenden Spruch: „Es ist unvorstellbar, wie man auf 75 km Strecke so viele Schweinereien einbauen kann.“ Erfreulicherweise gab es aber um die richtige Streckenführung nichts zu diskutieren, sodass um 22:15 Uhr das Ergebnis aushing. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass man für eine Ori kein PS-starkes Fahrzeug braucht, dann hatten die Mainz-Finthener Dieter und Thomas Schultz diesen Beweis erbracht. Mit einem Fiat 850 N, Baujahr 1970, hatten sie am Schluß „nur" 7 Kontrollfehler und errangen damit einen eindeutigen Gesamtsieg vor den favorisierten Werner Mayer / Daniel Keller und den Drittplazierten Herbert Spross / Florian Reuter auf einem Fiat 131 Abarth Mirafiori, der dem Röhrl-Werksauto von 1978 zum Verwechseln ähnlich sieht. Dass auch Anfänger bei einer anspruchsvollen Fahrt ihre Chance haben, zeigten Felix Heuck / Johannes Irmler, die gleich bei ihrer allerersten Orientierungsfahrt den Sieg in der Nachwuchswertung holten und etliche 'Profi'-Teams hinter sich ließen. Ergebnis: 1. Dieter Schultz / Thomas Schultz, Fiat 850 N, 70 Strafp. 2. Werner Mayer / Daniel Keller, VW Polo, 90 Strafp. 3. Herbert Spross / Florian Reuter, Fiat 131 Abarth, 90,8 Strafp. 4. Heinrich Pfannebecker / Alfred Peter, VW Vento, 100 Strafp. 5. Hans-Peter Nees / Elke Nees, VW Golf GTI, 101,1 Strafp. 6. Uwe Gönner / Heinz Muntermann, Audi A3, 110 Strafp. copyright der Fotos: Arthur Schönbein http://www.as-fotos.de/events/oldtimer/ori2005/template

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