Donnerstag, 25. April 2024

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Veranstaltungen zu denen Berichte oder Fotos/Bilder existieren



 
 

"Zweitausend + 16 Tücken" der ARGE Ostsee-Rallye e.V. im NAVC (9.4.2016)

 Hans-Jürgen Bartel (9.4.2016)

Liebes Tagebuch, der 9.4. war bei mir schon seit Ewigkeiten für diese Veranstaltung geblockt. Dazu muss man wissen, dass mir die Tücke sehr liegt und ich sie früher schon öfter gewonnen habe. Peter und ich scheinen ein paar ähnliche Hirnwindungen zu haben, deswegen war ich natürlich dabei. Am Start strahlte die Sonne mit den Teilnehmern um die Wette. Nur Peter war von dem Wetter nicht begeistert, denn es waren einige Sandwege dabei, die recht stark staubten. Ich erspare mir jetzt, die einzelnen Aufgaben zu beschreiben, denn das kann man in den Lösungen nachlesen, die - wie in den Vorjahren - wirklich vorbildlich sind. Jede kleinste Tücke war mit passender Skizze sauber erläutert. Natürlich waren die Aufgaben in der gleichen hohen Qualität, schwarz-weiß mit farbigen Aufgabenteilen. Besser gehts nicht. Stattdessen ein paar Worte dazu, wie ich die Fahrt angegangen bin. Eigentlich reicht auch ein Wort: schlecht. Aber das ist wirklich hausgemacht, denn Peter hat schon am Start klar gemacht, dass man am Ende noch viel Punkte liegenlassen kann, wenn man in Zeitnot kommt. Trotzdem war während der ersten Bordkarte der Affe auf meiner Schulter, der mich zur Perfektion trieb. An der Streckenskizze saßen wir fast eine halbe Stunde, weil wir erst das Bundesstraßengebot falsch umgesetzt haben und von vielen langen Lösungen die kürzeste suchten. Als ich den Fehler merkte (trotz Gegenrichtungserlaubnis nur nach rechts) hatten wir dann plötzlich gar keine mögliche Lösung mehr. Es dauerte "Ewigkeiten", bis es klar wurde, aber ich bin nicht gut darin, solche Suchen abzubrechen und dafür Zeit zu sparen. Wir waren ja auch gewarnt, deswegen kam es so, wie es kommen musste: Nahezu alle Tücken auf der ersten Bordkarte habe ich gefunden. Und auch an der Stelle des Fehlers war mir eigentlich klar "hier stimmt was nicht", aber ich kam nicht drauf, was. Weitersuchen verbot sich, denn die Zeit war schon arg fortgeschritten, andere Teilnehmer wurden länger nicht mehr gesehen. Ab Aufgabe 6 schlich sich die Nervösität ein, weil die Zeit immer enger wurde. Durch Aufgabe 7 sind wir in neuer Bartel'scher Rekordzeit durchgeflogen, vermeintlich richtig, ich hätte aber merken müssen, dass meine Lösung der Fischgräte doch zu einfach war - ich hatte vergessen, dass die nicht einfahrbaren nicht mitzählen, und da muss man auch etwas weiter gucken. Aber das ist typisch für die Qualität von Peters Oris: Man wird "gefilmt", ohne es zu merken. Aber andererseits: Wenn wir es bemerkt hätten, hätten wir auch nicht alles erneut durchrechnen können, denn es wartete ja noch Aufgabe 8, vor der wir ja gewarnt wurden. Über die decke ich mal das Mäntelchen des Schweigens, denn die Zahlen auf unserer Karte haben mit der Ideallösung nicht viel zu tun. Es war, zeitbedingt, pures Raten. (In der Lösung zeigte sich dann, wie anspruchsvoll die Aufgabe wirklich war.) Ich könnte mich jetzt darüber ärgern, da falsch geraten zu haben. ("Die 66 hinter statt vor dem Stempler, und wir wären Erster"). Stattdessen ärgere ich mich nur über mich selbst und die Unfähigkeit, "zeitsparend abzubrechen". Hätte ich das beherzigt, wär es auf der BK1 zwar etwas teurer geworden, aber der Sieg wäre drin gewesen. So reichte nur zum "Gesamtsieg bis Aufgabe 6". Es ist mir hoffentlich eine Lehre. Aber nun weg von meinen Unzulänglichkeiten, hin zu dem Bericht über eine wirklich tolle Ori. Die eingebauten Schwierigkeiten reichen andernorts für drei Oris, und Unterlagen und Orgnisation waren perfekt, wie immer, wenngleich ich nie verstehen werde, warum es bei der Tücke zwischen Aushang und Siegerehrung immer soooo lange dauert. Die beste Nachricht zum Schluss: Peter hat - jedenfalls solange ich da war - nicht ausgeschlossen, dass es noch eine Fortsetzung gibt. Es gibt also noch Hoffnung, dass dies nicht die letzte Tücke war. Von der Qualität her ist diese Veranstaltung für mich der höchste Leuchtturm in der Orilandschaft. Er leuchtet zwar unregelmäßig, aber wenn, dann sehr hell. Hoffen wir, dass das dieses Licht nicht ausgeht. Hans-Jürgen Bartel

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"Zweitausend + 16 Tücken" der ARGE Ostsee-Rallye e.V. im NAVC (9.4.2016)

 Jürgen Brucksch (12.4.2016)

Bericht von den Ori-Fans! Tücken, sehr viele Tücken, für uns zu viele Tücken :-) Nachdem Hans-Jürgen ja schon einen sehr schönen Bericht geschrieben hat möchte ich die 2016 (gefühlt noch viel mehr) Tücken noch kurz aus unserer Sicht beschreiben. Eins kann man wohl getrost behaupten: Peter hat es wie in früheren Jahren mal wieder geschafft, die mit GROSSEM Abstand schwierigste Orientierungsfahrt in Deutschland zu erstellen. Wie Hans-Jürgen schon geschrieben hat, wurden wir z.B. schon vor dem Start während der Fahrerbesprechung von der letzten Aufgabe (Aufgabe 8) gewarnt. Ohne auf die perfekt ausgetüftelten Schwierigkeiten der Aufgabe 8 einzugehen möchte ich hier nur mal die „Rahmenparameter“ dieser Aufgabe darstellen: Die Aufgabe bestand aus 6 Chinesenzeichen (nach Karte) und danach noch einem dreiteiligen Pfeilwurm. Relevante Zusatzbedingungen waren: 1. Generell darf jeder Aufgabenteil innerhalb eines Fahrauftrags nur genau einmal in voller Länge gefahren werden. Anmerkung: Diese Regelung traf daher auch für jedes Chinesenzeichen und für jeden Pfeil des Pfeilwurms zu und wurde vom Veranstalter auch als Tücke eingebaut. 2. Fahren Sie vom Chinesenzeichen 6 bis zum Ende immer den zweitkürzesten Weg! Anmerkung: Dies wurde beim Pfeilwurm intensiv vom Veranstalter in Tücken umgesetzt. 3. Der Sandbergweg (Anm.: auf dem der größte Teil des Pfeilwurms gezeichnet war) ist im Kartenausschnitt durch zwei parallel verlaufende Einbahnstraßen mit gegenläufiger Fahrtrichtung dargestellt. Die Fahrtrichtung der (virtuellen) Einbahnstraßen kann aus dem abgebildeten Pfeilwurm abgeleitet werden. An den vier Übergängen darf direkt von einer Einbahnstraße in die parallel verlaufende Einbahnstraße unter Beachtung der Grundausschreibung und Durchführungsbestimmungen „gewendet“ werden. 4. In den DB war zudem noch „niveaugleiches Kreuzen“ verboten worden, was laut „meiner Lösung“ beim Pfeilwurm auch relevant war, aber da bin ich mir nicht sicher, da ich mir trotz vorliegender Lösung immer noch schwer tue, mich in die Komplexität der Aufgabe hineindenken zu können. Um es kurz zu machen; es war der Wahnsinn und falls es ein Team geschafft haben sollte, diese Aufgabe fehlerfrei zu lösen dann ziehe ich meinen (virtuellen) Hut vor dieser Leistung. Wir haben es nicht geschafft. Soweit ich die Lösungen verstehe, oder besser gesagt beim Vergleichen der „Musterbordkarte“ mit unserer Bordkarte musste ich feststellen, dass ich nur zwei von acht Aufgaben richtig gelöst habe, aber bei der zweiten Richtigen dann auf eine Tücke zum Übergang zur nächsten Aufgabe reingefallen bin. Obwohl wir sehr viele Tücken gefunden und richtig gelöst haben war mindestens immer eine Tücke zuviel für uns dabei gewesen. Gegen Ende hin (bei den letzten beiden Aufgaben) haben wir dann strafpunktmäßig richtig zugelangt, aber da ging es vielen anderen Teams nicht wesentlich besser. Bis Mitte der vorletzten Aufgabe standen 100 Fehlerpunkte auf unserer „Rechnung“; am Ende waren es dann 290 soweit ich mich an den kurzen Blick auf die Ergebnisliste erinnern kann :-) Nachdem wir bei den Tücken-Veranstaltungen in früheren Jahren einige Male aus Zeitgründen abbrechen mussten haben wir es bei unserer letzten Tücken-Veranstaltung immerhin geschafft, bis auf die Anfahrt eines Pfeils in Aufgabe 7, für alle Aufgaben eine für uns nachvollziehbare Lösung zu finden und diese auch entspannt (1 Minute vor Karrenzende) ins Ziel zu fahren. Dennoch ziehe ich für mich das Resümee, dass ich leider nicht zu den „begnadeten Querdenkern“ wie Hans-Jürgen etc. gehöre und dass ich mich 2016 oder in irgendeinem früheren Jahr in die Komplexität der Tücken-Veranstaltung nie so richtig reindenken konnte. Aus diesem Grund habe ich jetzt beschlossen, das Kapitel „Tücken“ mit einem weinenden und einem lachenden Auge für mich zu beenden und mich zukünftig auf 3 bis 4 Oris im Jahr zu konzentrieren, bei denen ich zumindest die Chance habe, an einem guten Tag mit einer zweistelligen Strafpunktzahl im Ziel anzukommen ;-) Vielen Dank daher an Peter, Jürgen, Marina, Rainer und alle weiteren Helfer und Helferinnen für mehr als 10.000 Tücken (geschätzt!) während der letzten Jahre und den Knobelspaß nach den Veranstaltungen beim Versuch, die Aufgaben (mit Hilfe der Lösungen) RICHTIG aufzulösen :-) Wir planen für dieses Jahr noch Starts bei den Veranstaltungen Havelland und Neuruppin. Diese Veranstaltungen von Steffen und seiner Mannschaft sind sehr schöne (anspruchsvolle) Orientierungsfahrten mit vielen eingebauten Schwierigkeiten ohne jedoch der Komplexität der o.g. Tücken-Veranstaltung. Dies bedeutet, dass wir oft auf „Augenhöhe“ mit den besten Teams aus Deutschland zumindest bis zur DK mithalten können und manchmal sogar bis zum Ziel, wodurch unsere Motivation für den Ori-Sport auch immer wieder positive Impulse bekommt. Zusätzlich planen wir dann mit einem Start bei der Ori Obere-Nahe unser Ori-Pensum von max. 4 Oris im Jahr 2016 auszufüllen. Viele Grüße. Jürgen

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